Nachdem er sein persönliches Erleben der Proteste gegen eine Abschiebung in der Nacht vom 10. Juli in der Leipziger Hildegardstraße per Video öffentlich gemacht hatte, ist der Leipziger Abgeordnete der Linksfraktion, Marco Böhme, mit dem Tode bedroht worden. Auf seiner Webseite tauchte der folgende Kommentar auf: „Du linke Ratte ! Leider war die Polizei viel zu lieb , bei mir hätte es Maschinengewehrfeuer und Handgranaten gegeben ! Aber wir besuchen Dich mal in Lindenau. ASYLSCHMAROTZER RAUS ! LINKE AN DEN GALGEN !“

Böhme erklärt dazu:

„Als Abgeordneter des Sächsischen Landtages bin ich vermehrt Anfeindungen ausgesetzt. Im Kommentar ist ein konkretes Vorhaben beschrieben. Ich nehme das ernst, denn nicht nur der Mord am Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke zeigt die Gefahr, die von Rechtsterroristen ausgeht. Drohungen gegen Politikerinnen und Politiker sind inzwischen leider an der Tagesordnung und wir dürfen keinen Gewöhnungseffekt zulassen. Deshalb habe ich selbstverständlich Anzeige erstattet.

Ich lasse mich aber nicht einschüchtern und auch nicht in meiner Haltung beirren. Es muss in einer Demokratie möglich sein, mit friedlichen Mitteln gegen eine Abschiebung und die damit einhergehende Familientrennung zu protestieren. Und es muss möglich sein, den Verlauf einer Versammlung sowie das Agieren der Polizei zu dokumentieren und es kritisch zu hinterfragen. Ich habe wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger das Recht, meine Meinung öffentlich zu äußern und zu vertreten, ohne dafür Konsequenzen befürchten zu müssen.“

Video – Blockade im Leipziger Osten: Gegen Abschiebungen + Updates

Video – Blockade im Leipziger Osten: Gegen Abschiebungen + Updates

Protokoll einer Eskalation: Wie eine Abschiebung in einer Straßenschlacht endete + Video

Protokoll einer Eskalation: Wie eine Abschiebung in einer Straßenschlacht endete + Video

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