Seit dem Frühjahr gibt es das erste experimentelle Pilotprojekt zu einem Superblock in Neustadt-Neuschönefeld. Die neuen verkehrsberuhigten Quartiere im Leipziger Osten werden jetzt Thema des Mitmachforums am Mittwoch, dem 23. August, zu welchem die Stadt Leipzig von 17 bis 19 Uhr in die Hildegardstraße einlädt. Friedemann Goerl, Fußverkehrsverantwortlicher der Stadt Leipzig, wird zum Stand der Konzeption und zur weiteren Beteiligung am von Mai 2023 bis Mai 2024 angeordneten Verkehrsversuch informieren.

Der sogenannte „Verkehrsversuch zur Förderung städtebaulicher Entwicklung“ ist Teil einer größeren verkehrsplanerischen und städtebaulichen Konzeption, die den Bereich nördlich der Eisenbahnstraße zwischen Friedrich-List-Platz und Torgauer Platz im Fokus hat, erläutert das Verkehrs- und Tiefbauamt (VTA) derf Stadt.

Seit Mai 2023 beinhaltet er für ein Jahr eine Diagonalsperre zwischen Hildegardstraße und Ludwigstraße, einen verkehrsberuhigten Bereich in der Hildegardstraße zwischen Eisenbahnstraße und Ludwigstraße, Halteverbote, Sitzelemente und Kreidezeichnungen sowie die Beteiligung zur Gestaltung des neu gewonnen Straßenraumes. Im Vorfeld waren die Anwohner durch Türaushänge, Gespräche und Mitmachforen informiert worden.

Die Anwohner können mitgestalten, ihre Ideen, Wünsche und Kritik einbringen. Dafür braucht es vielfältige Beteiligungsmöglichkeiten, die vom Verein Superblocks Leipzig e. V. koordiniert und vor Ort durchgeführt werden. Der Verein kümmert sich auch um die Straßengestaltung. Die Beteiligungskonzeption erfolgte gemeinsam mit dem Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UfZ). Möglichst viele Menschen sollen barrierearm informiert werden, damit viele Perspektiven in die Gestaltung einfließen.

Europäische Mobilitätswoche

Nächste Beteiligungstermine sind die Straßenschulen mit Vorträgen und Lesungen im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche am 17. und 22. September, jeweils 15 Uhr in der Hildegardstraße 49/51 sowie die Bauaktion für Stadtmöbel am 19. September, ab 15 Uhr vor der Wilhelm-Wander-Schule und ein weiteres Mitmachforum am 20. September, ab 17 Uhr, vor der Wilhelm-Wander-Schule. Mit dabei ist immer das mobile Wunschbüro.

Am 21. September geht es ab 15 Uhr im Kohlweg, Ecke Heinrich-Schmidt-Straße um den Parkbogen Ost und die Anbindung der Nordspange an Schönefeld und Volkmarsdorf. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und die Beteiligung an der noch bis 22. September laufende Online-Befragung sind auf www.leipzig.de/superblocks abrufbar.

Das Pilotprojekt

Seit Beginn am 10. Mai 2023 wird der Verkehrsversuch kontinuierlich durch verschiedene Beteiligungsformate begleitet. Ein begleitender Projektbeirat aus Politik, Zivilgesellschaft und Verwaltung berät zu weiteren Beteiligungsschritten und trifft sich viermal im Jahr. Zudem wurde ein Mitmachforum ins Leben gerufen, welches einmal im Monat niedrigschwellig in der Straße als ein offenes Forum informiert und alle Belange der Teilnehmer aufnimmt. Das Forum wird aufgezeichnet und im Nachgang wissenschaftlich ausgewertet. Partner ist hier das UfZ.

Parallel zum Verkehrsversuch entwickelt ein Ingenieurbüro das Konzept zur städtebaulichen Entwicklung. Nach dem Vorbild in Barcelona soll durch den Einsatz modaler Filter der Kfz-Verkehr im Quartier in Schleifen geführt werden, damit die Durchfahrt unattraktiv und der Durchgangsverkehr auf die umliegenden Hauptstraßen gelenkt wird. Fuß- und Radverkehr sind weiterhin möglich. Der Verkehrsversuch ist auf ein Jahr angelegt, wird laufend evaluiert, bei Bedarf angepasst und soll bei Umsetzung des Konzeptes dauerhaft beibehalten werden.

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Wenn man den Antrag (13.28) und die Anfrage (15.24) der CDU in der gestrigen Ratsversammlung so liest, wird einem klar, dass, ähnlich wie bei BILD zu Wärmepumpen, in der CDU absolut niemand eine Ahnung hat, worum es beim Thema eigentlich geht und keiner von denen bei den inzwischen X Terminen auch mal vor Ort war.

Da überrascht auch nicht das Gerücht, dass trotz Einladung selbst die Stadtbezirksbeiräte dort nicht auftauchen sollen.

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