Sachsens Landwirte nutzen intensiv das kostenlose Angebot des Positionierungsdienstes SAPOS® des Freistaates Sachsen. Über 170 landwirtschaftliche Betriebe haben sich in den vergangenen zwölf Monaten für die SAPOS®-Nutzung registriert. Der amtliche Satellitenpositionierungsdienst liefert in Echtzeit Korrekturdaten zu den Signalen von Navigationssystemen, die ein zentimetergenaues Navigieren ermöglichen. So können etwa Traktoren hochpräzise gesteuert werden.

Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt und Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller hatten den Dienst vor einem Jahr zur kostenfreien Nutzung durch sächsische Landwirte und landwirtschaftliche Dienstleister freigeschaltet. Nachdem in einem ersten Schritt Erfahrungen gesammelt wurden, wie das System bei hohen Nutzerzahlen reagiert, wurde es nunmehr in einem zweiten Schritt in einen kostenfreien Dauerbetrieb überführt.

„Mit der freien Nutzung von SAPOS® können die Landwirte die enormen Potenziale des Smart Farming für sich nutzen und ihre Maschinen zentimetergenau digital steuern. Ich freue mich, dass die sächsischen Landwirte die Möglichkeiten intensiv gebrauchen!“, sagte Staatsminister Schmidt. „Mit dem ‚Precision Farming‘ kann kleinsträumig bewirtschaftet werden – abgestimmt auf den genauen Bedarf an Nährstoffen und die Ertragserwartungen. Zum Beispiel können Pflanzenschutzmittel somit viel gezielter eingesetzt und ausgebracht werden – also umweltschonender. ‚Precision Farming‘ bringt außerdem durch die Einsparungen an Betriebsmitteln, Arbeitszeit sowie Maschinenkosten für den Landwirt ökonomische Vorteile.“

Über ein Viertel aller aktiven SAPOS®-Kunden in Sachsen waren im Juli 2019 landwirtschaftliche Nutzer (113 von 401 Nutzern). Im Juli 2018 betrug ihr Anteil gerade ein Prozent aller Nutzer (drei von 277 Nutzern). Im Juli 2019 hatte der Satellitenpositionierungsdienst einen neuen Nutzungsrekord aufgestellt – insgesamt wurden 875 000 Minuten SAPOS-Daten abgerufen. Der Anteil der Landwirtschaft daran lag bei 70 Prozent (612 500 min).

Hintergrund:

SAPOS® ermöglicht die satellitengestützte Positionsbestimmung bis auf den Zentimeter genau. Der Dienst ist ein Gemeinschaftsprojekt der Vermessungsverwaltungen der Bundesländer. Sachsenweit werden 18 sogenannte Referenzstationen betrieben. Sie empfangen und verarbeiten kontinuierlich Daten der US-amerikanischen und russischen Satellitennavigationssysteme GPS und GLONASS. Damit werden Korrekturdaten berechnet, die der Nutzer – zusätzlich zu den direkt empfangenen Satellitensignalen – für eine hochgenaue Positionierung benötigt.

Der Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen stellt kostenfrei jede Sekunde Korrekturwerte für die empfangbaren Satelliten zur Verfügung. Die SAPOS®-Signale sind flächendeckend in Sachsen verfügbar und die gemessene Position ist jederzeit wiederherstellbar, wenn die Feldarbeit unterbrochen werden musste.

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