Drei Veranstaltungen die die Eigentumsfrage thematisieren, finden diese Woche im Rahmen des Leipziger globaLE Filmfestivals statt. Los geht’s am Mittwoch in der Peterskirche mit dem Thema Wohnraumspekulation und steigende Mieten in Metropolen. Der Eintritt ist frei.

In dieser Woche ist das globaLE Filmfestival wieder von Mittwoch bis Freitag unterwegs. Diese Woche bei der globaLE:

Am Mittwoch, 04.09. läuft um 20 Uhr in der Peterskirche (Schletterstraße 5, Zentrum Süd) der gerade in die Kinos gekommene schwedische Dokumentarfilm „Push – Für das Grundrecht auf Wohnen“ (2019, OmU). Der Film folgt Leilani Farha, der UN-Sonderberichterstatterin für das Menschenrecht auf Wohnen, wie sie die Welt bereist, um herauszufinden, wer aus der Stadt gepusht wird und warum.

Denn überall auf der kapitalistischen Welt schnellen die Mietpreise in den Städten in die Höhe. Die Einkommen tun das nicht. Langzeitmieter werden aus ihren Wohnungen herausgedrängt. Selbst Krankenpflegende, Polizisten und Feuerwehrleute können es sich nicht mehr leisten in den Städten zu leben, für deren Grundversorgung sie notwendig sind.

Der Film wirft ein Licht auf eine neue Art des anonymen Hausbesitzers, auf unsere immer weniger bewohnbaren Städte und eine eskalierende Krise, die uns alle trifft in einem System, in welchem Wohnraum einfach nur eine Ware ist und von den Akteuren als Kapital gesehen wird. Im Anschluss Diskussion mit Rouzbeh Taheri (Mietenvolksentscheid Berlin / Deutsche Wohnen Enteignen), Andreas Dohrn (Pfarrer Peterskirche) und Mike Nagler (Antiprivatisierungsinitiative Leipzig).

Am Donnerstag, 05.09. läuft ebenfalls ab 20 Uhr, im Heizhaus in Grünau (Alte Salzstraße, der griechische Dokumentarfilm „Liebe und Revolution“ (2018, OmU). Mittlerweile sind es zehn Jahre EU-Austeritätspolitik die in Griechenland unter Zwang umgesetzt werden. Liberalisierung, Privatisierung, Sozialkürzungen, – Schleifung eines ganzen Landes, seiner Ökonomie und seiner Bevölkerung.

Die Auswirkungen der brutalen, vor allem auch durch die deutsche Bundesregierung in der EU vorangetriebenen Politik sind fatal und heute vielfältig sichtbar. Der große Teil der europäischen Medien behauptet, dass die Politik der Sparmaßnahmen in Griechenland ein Erfolg war und Ruhe eingekehrt sei.

Der Film beweist das Gegenteil. Eine musikalische Reise vom Norden in den Süden Griechenlands mit Menschen, die von Liebe und Revolution träumen. Anschließend haben wir für die Diskussion Dr. Nadja Rackowitz vom Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte bzw. dem Netzwerk Griechenlandsolidarität nach Leipzig eingeladen. Die Veranstaltung findet im Rahmen des Grünauer Kultursommers statt.

Am Freitag, 06.09. läuft bereits um 18:30 Uhr in den Räumen der Völkerfreundschaft in Grünau (Stuttgarter Allee 9) der Dokumentarfilm „Goldrausch – Die Geschichte der Treuhand“ (2012 dt.).Der Film erzählt die Geschichte der Treuhandanstalt, die für die Privatisierung ostdeutschen Volkseigentums zuständig war. Ein dunkles Kapitel und der größte wirtschaftspolitische Skandal im Nachkriegsdeutschland: der Ausverkauf der DDR.

In ihrer Schaffenszeit wurden in vier Jahren ungefähr 4000 DDR-Betriebe geschlossen, woraufhin zweieinhalb Millionen Arbeitsplätze verloren gingen. Aus einem produktiven Volksvermögen von mehr als 600 Milliarden Mark wurde innerhalb weniger Jahre ein Schuldenberg von 264 Milliarden Mark. Wie war das möglich? Im Anschluss offene Diskussion.

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