Als Großvermieter, Grundstückseigentümer und bedeutender Investor wird das Unternehmen auch zukünftig weiter investieren, um seinen aktuell 8.560 Mitgliedern – plus fast zehn Prozent seit 2010 – attraktiven Wohnraum zu sozial verträglichen Mieten und in einem gepflegten Umfeld zu bieten.
Die Wurzeln der Lipsia reichen bis zu den zahlreichen kleinen Arbeiterwohnungsbaugenossenschaften (AWG) zurück, die sich ab dem Jahre 1954 aufgrund des Wohnraummangels auch in Leipzig gegründet hatten. Auch zwei „Stamm- oder Ursprungs-AWG“ der Lipsia gehörten dazu. In den 1960er Jahren schlossen sich viele AWG zusammen, im Falle der Lipsia fusionierten die AWG Empor, West und Südwest zur AWG „Stadt Leipzig“. Diese wandelte sich mit der politischen Wende in die heutige Wohnungsgenossenschaft eG. Der Name „Lipsia“ entstand aus Vorschlägen der Mitglieder.
Schon seit mehr als 40 Jahren hält Dieter Elstermann der Wohnungsgenossenschaft die Treue. Der 81-Jährige ist 1958 Mitglied geworden und erinnert sich noch gut an die bewegte Anfangszeit: „Wir haben hunderte Stunden Aufbauhilfe geleistet. Ausschachten, schippen, Rohre verlegen – alles passierte nach Feierabend und am Wochenende.“ Im Frühjahr 1961 konnte Dieter Elstermann in einen der Viergeschosser in der Nikolai-Rumjanzew-Straße in Leipzig-Kleinzschocher einziehen: 2,5 Zimmer, 59 Quadratmeter, 36 Ost-Mark Miete. „Eine sehr schöne Wohnung, in der wir uns noch heute wohlfühlen.“
Was Dieter Elstermann an der WG „Lipsia“ eG besonders schätzt: Die Genossenschaft habe stets rentabel gearbeitet und beweise vielfach soziales Engagement, so der Senior, der über zwei Jahrzehnte selbst Mitglied im Aufsichtsrat war. Mit der 2002 gegründeten, hauseigenen Spareinrichtung hebe sich das Unternehmen zudem von der Vielzahl der Leipziger Wohnungsunternehmen positiv ab. Der Vorteil: Sanierungen, Modernisierungen und Neubauprojekte sind dadurch ohne Bankkredite möglich. Ende des Geschäftsjahres 2018 lag das Sparvolumen bei knapp 54 Millionen Euro.
Heute kümmert sich die Lipsia mit ihren 70 Mitarbeitern, davon sind vier Auszubildende, um fast 8.000 Wohnungen im Leipziger Stadtgebiet. Rund 98 Prozent des Vermietungsbestandes sind saniert – die letzte ofenbeheizte Wohnung wurde 1996 in der Antonienstraße in eine zentralbeheizte umgebaut. Die Durchschnittsmiete im sanierten Bestand beträgt derzeit 5,12 Euro je Quadratmeter – wobei der Vorstandsbeschluss, Mieterhöhungen nur bei Modernisierungsmaßnahmen und Neuvermietung vorzunehmen, Bestandsmieten aber unangetastet zu lassen, weiterhin gilt.
Das Jubiläum wurde anlässlich des diesjährigen Haus- & Hof-Festes Ende August gewürdigt. Ein musikalischer Rückblick verwies auf die größten Meilensteine der vergangenen zwei Jahrzehnte – etwa die Gründung der Spareinrichtung (2002) sowie der Lipsia Bau und Sanierung GmbH (2006) oder den Bau der „Rosental-Terrassen“ in Leipzig-Gohlis (2008 bis 2011) –, als Überraschung wurde ein eigener „Lipsia-Song“ präsentiert.
Doch die WG „Lipsia“ eG blickt auch mit viel Vorfreude nach vorn. Im Juni 2020 wird der „Lipsia-Turm“, das erste neue Nachwende-Hochhaus in Leipzig-Grünau, nach knapp zweijähriger Bauzeit fertiggestellt. Dann hat das Unternehmen den Leipziger Wohnungsmarkt um 60 neue, wertbeständige Wohnungen gestärkt.
Die Wohnungsgenossenschaft „Lipsia“ eG wurde 1954 gegründet und ist eines der bedeutendsten genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen Leipzigs. Zu ihr gehören fast 8.000 Wohnungen im Bestand, davon über 3.000 im Stadtteil Grünau sowie eine hauseigene Spareinrichtung. Die Lipsia verwaltet über einen Vermögensverwaltungsvertrag weitere fast 1.400 Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft „Elsteraue“ eG.