Die Linksfraktion fordert freie Fahrt mit Bus und Bahn auch für Freiwilligendienst-Leistende (Drucksache 7/397). Marco Böhme, zuständig für Mobilitätspolitik, erklärt: „Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr in Uniform dürfen ab Januar 2020 bundesweit kostenfrei mit der Deutschen Bahn fahren. Auch Freiwilligendienst-Leistende sollten eine solche staatliche Anerkennung erhalten, was viele von ihnen auch fordern.“

„Deshalb wollen wir die Staatsregierung beauftragen, für eine bundeseinheitliche Regelung zu streiten. Es ist nicht hinnehmbar, dass nur Soldatinnen und Soldaten privilegiert werden sollen. Sie steigen mit einem Grundgehalt von über 2.000 Euro ein, während Freiwilligendienst-Leistende nur ein Taschengeld von circa 400 Euro im Monat erhalten!

Es würde nicht reichen, die Freiwilligendienst-Leistenden in die Vereinbarung mit der Bundeswehr aufzunehmen. Denn diese gilt nur für Angebote der Deutschen Bahn. Freiwilligendienst-Leistende brauchen für Fahrten von Wohn- zu Dienstort vor allem den Öffentlichen Nahverkehr, was sie finanziell stark belasten kann. Viele dieser Angebote werden in Sachsen nicht von der Deutschen Bahn erbracht. Daher sollte der Freistaat den Freiwilligendienst-Leistenden in Sachsen kostenlos das AzubiTicket gewähren, inklusive der Option einer sachsenweiten Nutzung.“

Hintergrund

In Sachsen haben 2017 etwa 3.500 Personen einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) abgeleistet. Hinzu kommen circa 2.800 Stellen im Freiwilligen Ökologischen (FÖJ) und Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) sowie etwa 200 Personen im Freiwilligendienst aller Generationen (FdaG). Ein AzubiTicket kostet aktuell 48 Euro monatlich (Jahresabo). Werden alle Verkehrsverbünde in Sachsen „dazu gebucht“, erhöht sich der Preis auf 68 Euro im Monat.

 

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