Als "Gefahr für die Betreuung von 141 Kindern" bezeichnet Marcus Viefeld die Einführung des Anwohnerparkens im Waldstraßenviertel. Hintergrund: Von der neuen Parkregelung ist auch die Kita “Rosentalzwerge” in der Tschaikowskistraße betroffen. Dort betreuen 36 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zu 141 Kinder. Für die Angestellten gibt es insgesamt zwei Parkausweise. Die Eltern, die ein Auto nutzen, müssen ihre Kinder innerhalb von drei Minuten bringen beziehungsweise abholen oder stets einen Parkschein lösen.

“Einerseits betreibt die Stadt durch fehlende Kitaplätze munter Kinderlandverschickung. Andererseits werden die Eltern zusätzlich zur Kasse gebeten. Gleichzeitig können sich Erzieherinnen und Erzieher aufgrund der hohen Nachfrage nach Fachpersonal ihren Arbeitgeber frei auswählen – sie werden überall mit Kusshand genommen.

Damit steht die Zukunft dieser Kita auf dem Spiel. Gleichzeitig wird deutlich, dass im Rathaus keine umfassende Folgenabschätzung der Parkraumbewirtschaftung gemacht wurde. Und wenn doch, dann nimmt man diese kritische Situation billigend in Kauf. Beides geht nicht”, konstatiert Marcus Viefeld, Oberbürgermeisterkandidat der Freien Demokraten.

„Wir brauchen dringend einen Neustart für die Parksituation im ganze Waldstraßenviertel”, fordert Marcus Viefeld, der selbst seit vielen Jahren in dem Viertel wohnt. „Es müssen endlich wirklich alle Betroffenen beteiligt werden: Anwohner, Gewerbetreibende, Freiberufler aber auch Kitas, Schulen und Tagesmütter.”

Die Situation für die Mitarbeiter der Kindertagesstätte, die von einem freien Träger geführt wird, sei jetzt schon angespannt, erklärt Viefeld. „Die “Rosentalzwerge” gehören zu einem freien Träger. Gegenüber kommunalen Einrichtungen sind diese Kitas bereits heute schlechter gestellt. Jetzt gibt es aus dem Rathaus die nächsten Knüppel zwischen die Beine”, so der Freidemokrat und ergänzt: „Im schlimmsten Fall verliert die Kita wegen fehlender Parkmöglichkeiten diejenigen Fachkräfte, die aufs Auto angewiesen sind.

Im aller schlimmsten Fall passiert das kurzfristig. Die Suche nach Ersatz könnte sich deutlich verkomplizieren. Das heißt: Die in der Bedarfsplanung ausgewiesenen Plätze können nicht mehr betreut werde. Kinder müssen heim geschickt und gegebenenfalls Betreuungsverträge gekündigt werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das von Stadtrat und Stadtverwaltung gewollt ist.”

Abschließend spricht sich Viefeld für mehr Realitätssinn im Rathaus aus: „Es wohnt nun mal nicht jeder direkt neben der Arbeitsstätte oder kann sein Leben auf dem Fahrrad oder in der Straßenbahn organisieren. Diese Menschen dürfen wir nicht aus dem Blick verlieren. Sie sind nach meiner Einschätzung die Mehrheit.”

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Das Verwaltungsexperiment Waldstraßenviertel bei dem Bewohner und Gewerbetreibende die Probanden sind treibt immer phantasievollere Blüten. Gestern wurden schriftliche Verwarnungen zum Parkverbot den Autobesitzern an die Wischerblätter ihrer Autos geklemmt, dass diese ihre Wagen auf dem freien (unbeschränkten) Parkplatz um den Red-Bull- Servicepunkt am Stadionvorplatz nicht hinstellen dürften. Der Waldstraßenviertelverein tritt nach wie vor im Internet als Ordnungsamt auf und verbreitet einen falschen Plan zum Bewohnerparken, denn wahrscheinlich die Ordnungsamtsmitarbeiter der Stadt für bare Münze hielten. Singles mit Hauptwohnsitz dort, die ausschließlich mit dem Fahrrad unterwegs sind, brauchen weder Park- noch Kindergartenplätze. Soll das die Zukunft des Viertels sein ?

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