Am 08.02.2020 um 10:00 Uhr veranstaltet die Seebrücke Leipzig eine Kundgebung vor dem Bürgerbüro der SPD-Bundestagsabgeordneten Daniela Kolbe. Gefordert wird die Aufnahme von 1.000 unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten aus Griechenland nach Deutschland. Damit schließt sich die Seebrücke Politiker*innen, wie u.a. Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius, an. Dieser kritisierte die Zustände in den Lagern als "erbärmlich" und forderte die Bundesregierung zum Handeln auf.

In den überfüllten griechischen Lagern leben geflüchtete Menschen unter unmenschlichen Bedingungen. Unter ihnen sind über 4.000 unbegleitete Kinder und Jugendliche. Ein aktueller Bericht des Bundesfachverbandes unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge (BumF e.V.) zeigt, dass viele dieser Kinder und Jugendlichen Gewalt ausgesetzt sind und unter mangelhafter Versorgung leiden.

Laut PRO ASYL scheitere zugleich die Zusammenführung mit Verwandten in Deutschland immer häufiger. Zunehmend erklären sich Städte, Kommunen und Bundesländer daher zur freiwilligen Aufnahme unbegleiteter geflüchteter Kinder und Jugendlicher bereit. Allerdings hat das Bundesministerium des Innern auf diese Bereitschaft bisher nicht reagiert.

Mit einer Kundgebung beteiligt sich die Seebrücke Leipzig an einem bundesweiten Aktionstag vor den Büros der Bundestagsabgeordneten der Regierungsparteien CDU, CSU und SPD. Leipzig erklärte sich im März 2019 zu einer “Sicheren Hafenstadt” und damit bereit, mehr geflüchtete Menschen aufzunehmen als die bundesweite Verteilungsquote vorsieht.

Daher appelliert die Seebrücke Leipzig an die Regierungsparteien, die Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Kinder und Jugendlicher zu ermöglichen und ruft dazu auf, an diesem Samstag gemeinsam ein Zeichen der Solidarität zu setzen.

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