„In Sachsen haben derzeit 91.724 Menschen mehr als einen Job – das sind 50.000 Menschen mehr als vor 17 Jahren. Das heißt: Für immer mehr Menschen reicht ein Job nicht aus, um über die Runden zu kommen. Das darf in einem wohlhabenden Land wie Deutschland nicht zur Normalität werden“, so Henning Homann am Mittwoch in Dresden.

Zudem, das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes in Kamenz, arbeiten die Sachsen mehr als Beschäftigte in den westlichen Bundesländern. Sie waren 2018 durchschnittlich 1.431 Stunden auf Arbeit, das waren 51 Stunden mehr als Beschäftigte in den westdeutschen Bundesländern.

„Es ist einfach ungerecht, dass die Ostdeutschen auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung deutlich mehr arbeiten als ihre westdeutschen Kolleginnen und Kollegen und dabei immer noch deutlich weniger Geld verdienen“, so Homann.

„Ziel der SPD und der Gewerkschaften ist es, besonders die Menschen mit geringen und mittleren Einkommen besserzustellen. Das erreichen wir nur, indem der Mindestlohn möglichst schnell auf 12 Euro angehoben wird. Außerdem sollten die sächsischen Arbeitgeber Tariflohn zahlen. Wer beides noch immer nicht einsieht, verkennt die Realität in unserem Land.

Seit Jahren ist bekannt, dass derjenige, der weniger als 12 Euro brutto pro Stunde verdient, als Rentner auf die Grundsicherung angewiesen ist. Das ist nicht nur ungerecht für diejenigen, die ihr ganzes Leben hart gearbeitet haben. Sondern es ist auch ungerecht, wenn die Gemeinschaft über die Sozialsysteme quasi nachträglich Firmen subventioniert, die zu geringe Löhne zahlen.“

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