Auf seiner Mitgliederversammlung hat der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen Leipzig einstimmig einen Antrag beschlossen, der eine stärkere Unterstützung und Anerkennung für die Clubs und Livemusikspielstätten in Leipzig fordert. Die Stadt selber müsste deutlich mehr Druck auf Landes- und Bundesebene machen um Unterstützung für die Clubs zu akquirieren.

Auch soll die Stadt Flächen zur Verfügung stellen oder benennen, auf denen Veranstaltungen stattfinden können, um den Clubs Möglichkeiten zu geben Einnahmen zu erzielen und im eingeschränkten Rahmen wieder arbeiten zu dürfen. Auch die zeitnahe Umsetzung des Konzepts Nachtbürgermeister steht auf der Agenda, wie auch ein Schallschutzfonds.

„Die Veranstaltungen in den Clubs gehörten zu den ersten, die in der Krise abgesagt wurden, zum Teil auch mit großen Verantwortungsbewusstsein von den Betreiber*innen selbst. Sie werden aller Voraussicht nach die Letzten sein, die wieder öffnen können. Damit droht ohne weitere Hilfen das Ende der Nacht und ein unwiderbringlicher Kahlschlag in der Leipziger Kulturszene. Es sollte nicht vergessen werden, dass insbesondere die Clubs und Livemusikspielstätten Leipzig für junge Menschen so attraktiv machen“; begründet Paula Piechotta vom Kreisvorstand das Anliegen des Antrags.

„Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass die Clubs in Leipzig von Seiten der Politik und Wirtschaft nach wie vor nicht die Anerkennung erhalten, die sie aufgrund ihrer Bedeutung eigentlich haben. Wir werden daher die einzelnen Punkte zeitnah in den Rat einbringen“, ergänzt Jürgen Kasek, der Sprecher für Livemusik und Clubkultur der Stadtratsfraktion.

Das schlagen die Grünen zur Rettung und Unterstützung der Leipziger Clubkultur vor:

  • zeitnahe Aufstellung des beschlossenen Clubkatasters und Berücksichtigung von Kulturstätten bei der Aufstellung von Bauleitplänen unter Ausnutzung 47 der Regelungen von § 6a BauNVO.
  • Anerkennung der Clubs als Kulturstätten und Durchführung einer Clubstudie zur Erfassung der Umwegrentabilität und Clubkultur als Standortfaktor zu untersuchen
  • zeitnahe Schaffung einer Nachtbürgermeister/-innenstelle, in der Form wie sie derzeit von der Koordinierungsgruppe „Nachtbürgermeister*in Leipzig“ erarbeitet wird.
  • Unterstützung für alternative Veranstaltungsformate, insbesondere von Open-Air Formaten, die Clubkultur ermöglichen und Ansteckungsgefahren minimieren.
  • Aufstellung eines Freiflächenkatasters, dass angibt, auf welchen öffentlichen Plätzen und Parkanlagen Veranstaltungen unter welchen Bedingungen angemeldet und zugelassen werden können.
  • Schaffung eines runden Tisches zwischen Eigentümern von Freiflächen und leerstehenden Gebäuden, um temporäre Nutzungen solcher Räume für die Kulturbranche zu ermöglichen.
  • Schaffung eines Schallschutzfonds, um bei heranrückender Wohnbebauung, Konflikte zu minimieren.
  • Einsatz für das „Agent of Change“ Prinzip, so dass zukünftig die Investoren bei heranrückender Bebauung verstärkt in die Verantwortung genommen werden.
  • Einsatz für eine verbesserte finanzielle Unterstützung der Kulturstätten durch entsprechende Hilfsprogramme auf Landes- und Bundesebene, um die Kulturstätten auch in Zeiten der Krise zu erhalten.
  • Evaluation des diesjährigen Stipendiumsprogramms für Künstler*innen und auf dieser Grundlage Schaffung eines jährlich Stipendiumsprogramms für Künstler/-innen in Leipzig.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 79: Von Gier, Maßlosigkeit, Liebe und Homeschooling in Corona-Zeiten

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