Landrat Kai Emanuel hat nach einem telefonischen Hilferuf seines Amtskollegen Gerhard Bauer (beide parteilos) aus dem Partnerlandkreis Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg) für schnelle Unterstützung gesorgt. Im dortigen Klinikum Crailsheim waren schwer beschaffbare Medikamente zur intensivmedizinischen Betreuung von Covid-19-Patienten knapp geworden.

Collm Klinik Oschatz und Rettungsdienst Nordsachsen stellten ein großes Paket mit den dringend benötigten Medikamenten zusammen, das die Ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes, Dr. Claudia Pott, jetzt umgehend nach Crailsheim brachte. „Eine großartige Geste der Solidarität aus unserem Partnerlandkreis“, bedankte sich Landrat Bauer, der die Medikamente persönlich entgegennahm.

„Unsere Partnerschaft mit Schwäbisch Hall besteht seit 30 Jahren und ist bis heute lebendig. Für den Aufbau der Verwaltung nach dem Ende der DDR war sie im damaligen Landkreis Delitzsch von unschätzbarem Wert“, sagt Landrat Emanuel. Nordsachsen sei von der Corona-Pandemie mit in Summe 137 Fällen nur wenig betroffen, Schwäbisch Hall hingegen verzeichne bislang mehr als 1.000 Infektionen und 48 Tote.

Nordsachsens Landrat hatte daher auch angeboten, freie Klinikplätze für Beatmungspatienten aus Schwäbisch Hall zur Verfügung zu stellen. „Das ist gut zu wissen, doch ich hoffe, auf dieses Angebot nicht zurückkommen zu müssen“, so Landrat Bauer. Momentan würden die Kapazitäten auf der Intensivstation des Crailsheimer Klinikums ausreichen, erforderlichenfalls seien Verlegungen in Krankenhäuser der näheren Umgebung in Baden-Württemberg möglich.

Bei den Unterstützungsangeboten soll es übrigens nicht bleiben. Nach dem Telefonat zwischen den beiden Landräten kam es schnell zu Kontakten zwischen den Intensivmedizinern der Collm Klinik Oschatz und des Klinikums Crailsheim. Diese vereinbarten einen Gedanken- und Erfahrungsaustausch zur Behandlung von Covid-19-Patienten – zunächst per Videokonferenz und, so hoffen alle, bald auch bei gegenseitigen Besuchen.

Im dortigen Klinikum Crailsheim waren schwer beschaffbare Medikamente zur intensivmedizinischen Betreuung von Covid-19-Patienten knapp geworden.

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