„Hände waschen ist unverzichtbare Basishygiene – erst recht in Corona-Zeiten", sagt mit Blick auf den Welt-Händehygienetag am 5. Mai Prof. Dr. Iris Chaberny, Direktorin des Instituts für Hygiene, Krankenhaushygiene und Umweltmedizin am Universitätsklinikum Leipzig. „Der 5.5. wurde für diesen Tag gewählt, weil das Datum für die zweimal fünf Finger der Hand steht. Aber natürlich gehört sich regelmäßige Handhygiene an jedem Tag.“

Das Händewaschen stellt eine einfache und wirksame Maßnahme dar, sich vor Infektionskrankheiten zu schützen. Es ist das hygienische Nonplusultra – leicht zu praktizieren, ohne große Kosten und mit gutem Ergebnis. Dabei sollten die Hände nicht nur gewaschen werden, wenn sie sichtbar schmutzig sind. „Krankheitserreger sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen“, so Prof. Chaberny.

„Deshalb bringt ein Blick auf den Zustand der Hände nicht viel. Man sollte besser bestimmte Regeln einhalten: Nach dem Nach-Hause-Kommen, nach dem Toilettengang, nach Wechseln der Babywindeln und nach dem Naseputzen – immer die Hände mit Seife möglichst 30 Sekunden lang waschen.“ Vor und nach dem Zubereiten von Speisen und vor jeder Mahlzeit sollten ebenso die Hände gereinigt werden.

Dass gerade am Anfang der Corona-Pandemie viele Menschen mit trockenen, rissigen Händen Probleme bekamen, wundert die Hygiene-Fachfrau nicht: „Umso öfter man sich die Hände wäscht, desto mehr laugt die Haut – besonders auf dem Handrücken – aus. Die Handinnenflächen sind da robuster. Ich empfehle, nach dem Händewaschen, wenn die Haut getrocknet ist, eine pflegende Creme einzumassieren.“

Lange Fingernägel – ob nun natürlich gewachsen, gegelt oder geklebt – sind für die Handhygiene kontraproduktiv. „Denn sie sind schwer zu reinigen“, betont Prof. Chaberny. „Im medizinischen Bereich gilt aus Arbeitsschutzgründen sogar ein direktes Verbot.“ Gleiches gilt für Nagellack. Denn es besteht die Gefahr, dass sich durch die Verschönerungen aus Lack, Gel oder Acryl leicht Keime ansiedeln.

Die neue Leipziger Zeitung Nr. 78: Wie Corona auch das Leben der Leipziger verändert hat

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