Die Entwicklung zukunftsfähiger Industrien beispielsweise im Energie- und Mobilitätssektor rückt den Blick wieder zunehmend auf den heimischen modernen Bergbau und die Rohstoffwirtschaft. Für den steigenden Rohstoffbedarf werden in Deutschland und in der EU Handlungsansätze für die Rohstoffsicherung und für verbindliche Umweltstandards entlang der Lieferkette gesucht.

Vom Umweltbundesamt (UBA) wurde 2019 vorgeschlagen, als Ansatzpunkt auch Best-Practice Demonstrationsvorhaben zur inländischen primären Rohstoffgewinnung von Metallerzen zu verfolgen, um Forderungen nach höheren Umwelt- und Sozialstandards im globalen Bergbau glaubhaft vertreten zu können. Der Impuls wurde aufgegriffen und von den sächsischen Bergbehörden an das UBA eine Einladung zum Austausch über die gegebenen Handlungsfelder ausgesprochen.

Am Freitag folgte die Vizepräsidentin des Umweltbundesamtes (UBA), Dr. Franziska Kersten, der Einladung von Wirtschaftsminister Martin Dulig und besuchte mit ihm gemeinsam die Erzgebirgische Fluss- und Schwerspatwerke GmbH (EFS).

„Ich freue mich, dass wir heute unseren Gästen mit dem Besuch Untertage in der Grube Niederschlag und der Besichtigung der Aufbereitungsanlage der EFS in Aue einen realistischen Einblick in einen produzierenden Gewinnungsbetrieb geben können. Wir wissen, Rohstoffgewinnung ist ein wichtiger Beitrag zur Wertschöpfung im Land. Die Rohstoffwirtschaft schafft Arbeitsplätze und damit soziale Sicherheit“, so Wirtschaftsminister Martin Dulig.

„Unser Ziel ist es, insbesondere den Bereich der Rohstoffgewinnung und Sachsen als Standort der Rohstoffwirtschaft weiter zu stärken. Der hohe Technologiestandard in Deutschland ist Garant dafür, dass Rohstoffwirtschaft in Deutschland umweltschonend organisiert werden kann.“

Frau Dr. Kersten: „Wir dürfen in Deutschland nicht weiter auf Kosten der Umwelt in anderen Ländern leben. Wir müssen daher sicherstellen, dass Rohstoffe, die wir im großen Umfang importieren und für eine grünere Wirtschaft benötigen, unter international anerkannten Umweltstandards gewonnen werden. Forderungen nach höheren Standards können wir gegenüber anderen Ländern aber nur glaubhaft vertreten, wenn wir es vor der eigenen Haustür vormachen. Ansonsten kann man uns zurecht den Export von Umweltbelastungen und eine „Nicht-in-meinem-Hinterhof-Attitüde“ vorwerfen.“

Ziel des gemeinsamen Rohstofftages ist es, zur Bedeutung der heimischen Rohstoffe ins Gespräch zu kommen und sich über Möglichkeiten der nachhaltigen Gewinnung und zu Rahmenbedingungen in hiesigem Bergbau und Montanindustrie auszutauschen. Mit jahrhundertalter Erfahrung sowie mit modernen Vorhaben in aktivem Bergbau, Rohstoffgewinnung und in der Sanierung geht Sachsen hier positiv voran.

Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 19.02.2020: Strengere Umweltstandards für Rohstoff-Abbau nötig https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/strengere-umweltstandards-fuer-rohstoff-abbau

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

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