Es ist schon eine einmalige Sache, wenn ein Schachclub zum Impulsgeber eines Wohnungsbauprojektes in Leipzig wird. Am Eckgrundstück Delitzscher Straße/Petzscher Straße ist genau das der Fall. Denn die Schachgemeinschaft Leipzig e.V. wollte eigentlich nur ihr neues Schachzentrum errichten lassen. Aber durch die Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Bauträger wurde daraus das Wohnbauprojekt „Petzscher Eck“, welches in naher Zukunft nicht nur dem Schachverein eine neue Heimat gibt, sondern zugleich 16 neue Eigentumswohnungen im nördlichen Zentrum von Leipzig entstehen lässt.

Am Freitag, den 25. September 2020, begingen die Projektinitiatoren den feierlichen Baustart und lobten das Engagement von Leipziger Stadträten, Landes- und Bundespolitikern, dem städtischen Sportamt, kommunalen Fördermittelgebern,  die finanzielle Unterstützung einer Genossenschaftsbank und natürlich den großen Einsatz der Schachvereins-Mitglieder.

Schachzentrum und attraktiver Wohnstandort in Einem

Die Freude war Uwe Attig, Vorstand der Schachgemeinschaft Leipzig e.V., deutlich anzusehen. Mit der traditionellen Versenkung einer Urne und einer darin befindlichen Schachzeitschrift in der Grundplatte des Neubauprojekts „Petzscher Eck“ fällt der Startschuss für das lang ersehnte neue Schachzentrum des Vereins. Zugleich entstehen 16 Eigentumswohnungen, für welche die Schachsportfreunde im übertragenen Sinn den ersten Impuls gaben.

„Als wir damals das Grundstück erwarben, wollten wir ein eingeschossiges Vereinsheim errichten und unseren Vereinsmitgliedern ein neues Zuhause geben. Dass die städtische Bauordnung in diesem Bereich aber mehrgeschossigen Wohnbau vorschreibt, war uns nicht bewusst und überstieg  unsere Fähigkeiten. Wir sind ja keine Projektentwickler. Eine neue Lösung musste also her“, erzählt Attig.

Zug um Zug prüfte der Verein mögliche Alternativen und fand im erfahrenen Bauträger BLF-Dresden den passenden Partner. Die Immobilienexperten aus der sächsischen Landeshauptstadt übernahmen das Projekt und konzipierten eine integrierte Wohnimmobilie mit Schachzentrum und Eigentumswohnungen, welches den städtischen Bauvorgaben entsprach.

BLF-Geschäftsführer Dr. Bertram Mayer erläutert: „Das komplette Erdgeschoss haben wir exakt an den Wünschen des Schachvereins ausgerichtet. In den Obergeschossen ist für moderne Bedürfnisse ausgerichteter Wohnraum geplant. Die Vorzeichen für die Umsetzung waren gut, denn mit dem Schachverein hatten wir bereits einen ersten Eigentümer für einen Teil der Fläche.“

Politisches Engagement und Fördertöpfe waren die Initialzündung

Da der Bau des rund 300 Quadratmeter großen Schachzentrums für einen Breitensportverein nicht allein zu stemmen ist, war Hilfe gefragt. Lokale Bundestagspolitiker wie Jens Lehmann (CDU), Landtagsabgeordnete wie Holger Mann (SPD) oder Wolf-Dietrich Rost (CDU) und auch Stadtrat Christoph Zenker (SPD) setzten sich intensiv für das Vorhaben ein. Dieses Engagement brachte Erfolg. Das Städtische Sportamt fördert die Vereinsräume, ebenso unterstützt die Sächsische Aufbaubank das Projekt. Ein beachtlicher Teil der benötigten Summe wurden zudem aus Eigenmitteln des Vereins erbracht.

Die letzte Finanzierungslücke schloss schließlich die Leipziger Volksbank. „Eigentlich ist es unüblich, dass wir Vereinen Kredite bewilligen“, sagt Dirk Majetschak, Prokurist der Leipziger Volksbank, und ergänzt: „Aber das Konzept war schlüssig. Zudem überzeugte der Verein mit seiner Tradition seit 1949 und der Vertrauenswürdigkeit der handelnden Personen. Da fiel es leicht, dass wir als Genossenschaftsbank einen wichtigen Anteil an der positiven Entwicklung der Stadt Leipzig beitragen.“

Wohnungen finden Zuspruch bei Leipzigern

Wie gut das Konzept aufgeht, zeigt der schon im Vorfeld abgeschlossene Verkauf der Eigentumswohnungen. „Die Wohnungen sind passgenau an den Bedürfnissen der Leipziger ausgerichtet. Eine hervorragende Bauqualität trifft hier auf moderne Grundrisse. Da wundert es nicht, dass viele Käufer Eigennutzer aus Leipzig sind“, berichtet Frank Thierfelder. Der Geschäftsführer der Paulick Immobilien Consulting war mit seinem Team als exklusiver Kooperationspartner der Volksbank Leipzig für die Vermarktung der Wohnungen zuständig.

Mit Wohnungsgrößen von rund 41 bis 128 Quadratmetern finden sich passende Angebote für Singles sowie für Familien mit Kindern, erzählt er. Sein Fazit: „Hier kommt viel Gutes zusammen – eine zentrumsnahe Lage, Initiatoren aus der Region und die Aussicht einen Schachclub als Nachbarn zu haben, erscheint vielen als cleverer Zug.“

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

Die neue „Leipziger Zeitung“ Nr. 83: Zwischen Ich und Wir

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar