Während am Freitagabend zum „Massencornern auf der Eisi“ – also dem gemütlichen Beisammensein auf der Straße – aufgerufen wurde, berichtete die Polizei von einem 18-Jährigen, der mutmaßlich gemeinsam mit einem 16-jährigen Mädchen mehrere Personen im Leipziger Osten angegriffen und ausgeraubt hat. Außerdem: Sachsens Ministerpräsident springt für Parteikollege Friedrich Merz in die Bresche. Die LZ berichtet, was am Freitag, dem 17. Oktober 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.
„Massencornern auf der Eisi“
Im Nachgang zu den Besetzungen von mehreren über längere Zeit leerstehenden Häusern – jeweils in der Lützner Straße, Waldstraße und Julius-Krause-Straße sowie in der Einertstraße – hat das Bündnis „LeipzigBesetzen“ für den heutigen Freitagabend zum „Massencornern auf der Eisi“ aufgerufen. Bis zum Redaktionsschluss (18.30 Uhr) waren auf dem Abschnitt zwischen Hildegardstraße und Torgauer Platz kleinere Personengruppen vor Ort.
Das Bündnis kritisiert mit der Aktion den Wegfall konsumfreier Orte. Auf der Plattform indymedia hieß es im Aufruf: „Alle neuen und alten unkommerziellen Räume werden geräumt und zu Spekulationsobjekt oder Konsummeilen umfunktioniert.
So war das schon mit dem Black Triangle 2019, der Luwi 2020, sowie dem neuen sozialen Zentrum ‚Helium‘ 2023 und so wird dass mit unseren 3 Häusern sein. Jeder dieser Orte hätte der Nachbarschaft gut getan. Als Punkt der Vernetzung, Widerstand gegen Gentrifizierung oder Ursprungsort sozialer Lösungen statt bedrohlicher Polizeiposten.“
Im Rahmen der „Autonomen Besetzungstage Leipzig – Gemeinsam gegen Gentrifizierung, Mietwucher und Verdrängung“ hatten Aktivist*innen im Zeitraum vom 10. bis 12. Oktober drei Häuser besetzt, am 15. Oktober folgte die Besetzung des „Einecks“ im Leipziger Osten. In allen Fällen wurden die Aktionen innerhalb kurzer Zeit von der Polizei beendet.
Mehr zu den Geschehnissen kann hier und hier nachgelesen werden.
Jugendliches Räuberpärchen im Leipziger Osten
Die Polizei informierte in ihrem heutigen Bericht über mehrere Fälle vom 6. Oktober, in welchen ein 18-Jähriger, mutmaßlich gemeinsam mit einem 16-jährigen Mädchen – mehrere Personen körperlich angegriffen und ausgeraubt haben soll. Die beiden sollen maskiert auf Motorrollern unterwegs gewesen sein.
Nachdem das Amtsgericht Leipzig einen Durchsuchungsbefehl erlassen hatte, wurde dieser am letzten Mittwoch, dem 15. Oktober, umgesetzt. In der Wohnung trafen die Einsatzkräfte auch den jungen Mann an. Im Zuge der Wohnungsdurchsuchung fanden die Beamten ebenso Diebesgut zu einer schweren Raubstraftat vom 14. Oktober 2025. „Erste Ermittlungen zu dieser neuen Raubstraftat hatten bereits Hinweise auf den Beschuldigten als einen der mutmaßlichen Täter ergeben“, so die Polizei.
Der 18-Jährige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird nun ermittelt wegen der gemeinschaftlichen besonders schweren räuberischen Erpressung in zwei tateinheitlichen Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in zwei tateinheitlichen Fällen.
Prozessbeginn zu Magdeburger Anschlag steht fest
Wie das Landgericht Magdeburg am heutigen Freitag mitteilte, wird das Verfahren gegen den Mann, welcher mutmaßlich am 20. Dezember des letzten Jahres mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt fuhr, voraussichtlich am 10. November beginnen.
Dem 50-Jährigen wird der Mord an sechs Personen, der versuchte Mord an 338 Personen sowie gefährliche Körperverletzung in 309 Fällen vorgeworfen. Laut Gericht droht ihm eine lebenslange Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung.
Karlbrücke bald fertig und Baubeginn in Grünau
Worüber die LZ heute berichtet hat:
Baubeginn 2026 in Grünau: Ein neues Haus für die Friedrich-Fröbel-Schule
Neue Brücke über die Weiße Elster: Fußgänger können Karlbrücke am 20. Oktober wieder nutzen
Again and again: Werk von Leipziger Kunst-Studentin bereichert die Cafeteria der Mensa am Park
Ballett: Ein großes Bilderbuch über das, was Ballett auch für Kinder spannend macht
Soli-Kretschmer, keine Auslieferung und der Sprung in die Vergangenheit
Was heute außerdem wichtig war: Im Spiegel-Spitzengespräch verteidigte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Aussage seines Parteikollegen und Bundeskanzlers Friedrich Merz. Letzter hatte am Dienstag im Gespräch mit einem Reporter in Potsdam davon gesprochen, dass sich Versäumnisse in der Migrationspolitik der letzten Jahre als „Problem im Stadtbild“ zeigen würden. Für seine Aussage wurde er von vielen Seiten scharf kritisiert.
Wie ein Gericht in Warschau heute entschied, wird einer der mutmaßlichen Beteiligten an den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee vor drei Jahren nicht von Polen nach Deutschland ausgeliefert werden. Der von Deutschland mit europäischem Haftbefehl gesuchte Ukrainer Wolodymyr Z. war in Pruszkow bei Warschau festgenommen worden. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft.
Ab dem heutigen Freitag bis einschließlich Sonntag verwandelt sich Liebertwolkwitz wieder in „ein Dorf im Jahre 1813“. Mit den Veranstaltungstagen wird die Zeit der Völkerschlacht bei Leipzig erlebbar gemacht. Getragen wird das Projekt von der Hofgenossenschaft Stiftsgut Liebertwolkwitz eG und dem Interessenverein Völkerschlacht bei Leipzig 1813 e.V., die dabei von zahlreichen Vereinen, Initiativen und Partnern unterstützt werden. Ausführlicher hat unsere Redaktion hier berichtet.
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