Oberbürgermeister Burkhard Jung kündigte ein Ausschankverbot für die Leipziger Innenstadt an. Dazu sagt die Kreisvorsitzende der Jungen Liberalen Leipzig, Luise Schulze: „Das Alkoholverbot in der Innenstadt ist nicht das richtige Mittel, um einer weiteren Ausbreitung von COVID-19 entgegenzuwirken. Vielmehr treibt es die ohnehin schon pandemie-geschädigten Standbetreiber nahe des finanziellen Ruins.“

„Für viele liegt die Motivation auf den Weihnachtsmarkt zu kommen genau darin, gemeinsam mit Freunden einen Glühwein zu trinken. Fällt diese Möglichkeit weg, verliert der Markt möglicherweise einen großen Teil seiner Kundschaft. Stand heute hat Leipzig 19,8 Infizierte auf 100.000 Einwohner. Niemand weiß, wie sich die Situation in den nächsten Tagen und Wochen entwickeln wird.“

Bei der Einhaltung der Mindestabstände von anderthalb Metern ist das Übertragungsrisiko laut RKI im Freien sehr gering. Aufgabe der Stadt und des Ordnungsamtes wäre es, die Einhaltung der Abstände zu überwachen und dies auch mit Bußgeldern zu sanktionieren.

„Das Ausschankverbot dagegen wirkt unüberlegt und führt dazu, dass die Menschen sich außerhalb der Weihnachtsmärkte eventuell in Innenräumen treffen, in denen die Infektionsgefahr deutlich höher ist. Selbst eine Entzerrung des Marktes mit mehr Zwischenräumen wäre eine mildere Maßnahme. Zudem unterschätzt OB Jung das Pflichtbewusstsein der Leipzigerinnen und Leipziger.

Niemand hat ein Interesse daran, sich anzustecken. Es kann jedoch angesichts aller Maßnahmen keinen absoluten Schutz vor Ansteckung geben. Eine Tasse Glühwein oder eine Bratwurst auf dem Weihnachtsmarkt zu verbieten, trägt jedoch nicht dazu bei, die Akzeptanz für alle anderen Maßnahmen gegen Corona zu steigern und ist daher in meinen Augen kontraproduktiv“, so Schulze abschließend.

Von Panik zur Ruhe: Wird ein Vertrauensverlust zum Problem in der zweiten Infektionswelle?

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