Anlässlich des 65. Geburtstages von Georg Christoph Biller am 20. September 2020 schenkte die Leipziger Journalistin Claudia Lindner dem Bach-Museum Leipzig ein Portrait, das den langjährigen Thomaskantor zeigt. Die Rötelzeichnung des Malers Bruno Griesel aus dem Jahr 2016 wurde am 26. Oktober 2020 im Rahmen eines geschlossenen Festaktes in Anwesenheit von Georg Christoph Biller, Bruno Griesel und Claudia Lindner an das Bach-Museum übergeben. Ab dem 3. November ist es in der Schatzkammer des Museums zu sehen.

Der bekannte Maler und Zeichner Bruno Griesel schuf 2016 ein eindrucksvolles Portrait Georg Christoph Billers, Thomaskantor von 1992 bis 2015. Es handelt sich um eine Rötelzeichnung auf Papier im Format 78 mal 56 Zentimeter. Griesel, ein Vertreter der Neuen Leipziger Schule, war Georg Christoph Biller bei zahlreichen Terminen im Alumnat des THOMANERCHORES Leipzig begegnet und hatte zudem Proben und Konzerte des Chores unter Billers Leitung im Bachfest Leipzig besucht.

Fasziniert von der Präsenz des Dirigenten und Komponisten, reifte der Entschluss, Christoph Biller zu portraitieren. »Auf meiner Suche nach dem Wesen der Musik faszinierten mich Billers Kompositionen, die kleinen Sätze, wie er sie nannte, besonders. Sie waren so ganz anderes als die Musik von Bach und trotzdem in seinem Geiste. Die Thomaskirche und die Musik des Thomanerchores mit Christoph Biller wurden mir zu einem inneren Ort.

Und so wurde die Musik zu einem immer stärkeren Bezugs- und Ausgangspunkt meiner Malerei«, so Bruno Griesel. Bereits 2014 hatte sich Griesel in seiner Einzelausstellung „Komponenten“ in der Bach-Gedenkstätte des Schlosses Köthen auf die Spuren Johann Sebastian Bachs begeben und dessen Musik in seinen Werken malerisch reflektiert.

Die Portraitzeichnung schenkte Bruno Griesel seiner Partnerin Claudia Lindner, die als Journalistin zahlreiche Interviews mit Georg Christoph Biller geführt hatte. Ein Besuch bei dem ehemaligen Thomaskantor im Frühsommer 2020 inspirierte sie dazu, das Bildnis anlässlich seines bevorstehenden 65. Geburtstages dem Bach-Museum als Schenkung zu überreichen.

Claudia Lindner: „Ich dachte dabei auch an jenes Zitat, das Christoph Biller bei seiner Rede zur Verabschiedung in der Thomaskirche, sicher mit einem Augenzwinkern sagte: ›Zu Füßen Gottes, wenn Gott Füße hat, sitzt Bach, und ich hoffe, dereinst zu Füßen Bachs sitzen zu dürfen.‹ Ich glaube, das Bach-Museum ist für das Porträt von Christoph Biller ein würdevoller Ort und bietet auf jeden Fall die Nähe zu jenen besonderen Füßen.“

Das Portrait wurde am 26. Oktober im Rahmen eines musikalisch umrahmten Festaktes im barocken Sommersaal des Bach-Museums Leipzig in Anwesenheit von Georg Christoph Biller, Bruno Griesel und Claudia Lindner übergeben.

Kerstin Wiese, Leiterin des Bach-Museums Leipzig: „Die ausdrucksstarke Portraitzeichnung des renommierten Leipziger Künstlers Bruno Griesel ist eine große Bereicherung für unsere Sammlung. Das Thomaskantorat gehört zu unseren zentralen Sammelgebieten, und ich bin Claudia Lindner äußerst dankbar, dass sie das Bach-Museum für ihre großzügige Schenkung ausgewählt hat. Es freut mich sehr, dass wir das Portrait des langjährigen Thomaskantors Christoph Biller ab dem 3. November unseren Museumsgästen präsentieren können.“

Das Bach-Museum Leipzig befindet sich direkt gegenüber der Thomaskirche, und hat von Dienstag bis Sonntag zwischen 10 Uhr und 18 Uhr geöffnet. Während der Corona-Pandemie ist im Museum das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtend, das Museum stellt zudem Händedesinfektionsmittel zur Verfügung. Es wird empfohlen, die MuseumsApp im Vorfeld des Besuchs kostenfrei auf das eigene Smartphone zu laden.

www.bachmuseumleipzig.de

30 Jahre deutsch-deutsche Parallelwelt: Höchste Zeit, die betonierten Vorurteile zu demontieren

30 Jahre deutsch-deutsche Parallelwelt: Höchste Zeit, die betonierten Vorurteile zu demontieren

Empfohlen auf LZ

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar