Völlig aus dem Ruder gerät der Tarifkonflikt bei der 100-prozentigen METRO-Tochter MLOG in Reichenbach (Thüringen). Zum 30. September 2020 wurde der Haustarifvertrag gekündigt. In 4 Verhandlungsrunden wurde keine Einigung über die zukünftige Bezahlung der Beschäftigten gefunden. Ver.di hatte darauf am 4. und 5. Dezember zum Streik aufgerufen. Noch am 1. Streiktag trat das Unternehmen in den Arbeitgeberverband Spedition Thüringen e.V. ein, um wieder in die Friedenspflicht zu kommen.

Die Verhandlungen wurden von der Arbeitgeberseite für gescheitert erklärt. Um die Beschäftigten zu verunsichern, soll nun der Betriebsratsvorsitzende – gleichzeitig auch ver.di Tarifkommissionsmitglied, Maik Reichert – fristlos gekündigt werden.

„Das Verhalten der Arbeitgeber ist unterirdisch. Hier werden Grundrechte mit Füßen getreten. Mit Tricks sollen rechtmäßige Streiks plötzlich unrechtmäßig werden. Man versucht die Belegschaft zu verunsichern. Menschen, die während des Streiks im Krankenstand waren, soll der Lohn abgezogen werden. Die fristlose Kündigung soll die Belegschaft einschüchtern“, so ver.di Verhandlungsführer Jörg Lauenroth-Mago.

„Die Geschäftsführung will die Löhne und Gehälter um 250 bis 500 Euro absenken, die Arbeitszeit soll verlängert werden. Um dieses Ziel durchzusetzen, scheinen alle Mittel recht zu sein“, so Lauenroth-Mago. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Vorstand der METRO AG das Verhalten gutheißt.“

„Wir werden alle rechtlichen und gewerkschaftlichen Mittel nutzen, um dieses unerhörte Arbeitgeberverhalten und die dramatischen Entgeltabsenkungen zu stoppen“, fasst der ver.di Fachbereichsleiter Handel, Jörg Lauenroth-Mago.

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