In Sachsen und Thüringen hat die Polizei am Mittwoch Wohnungen nach gefälschten Ausweisen durchsucht, die Ermittlungen stehen auch im Bezug zur Schleuserkriminalität. Außerdem wurden bei gleich zwei Kollisionen zwischen Pkws, Bus und Bahn in Leipzig zwei Personen leicht verletzt und bei einem Absturz eine Flugzeugs in Großenhain ist de Pilot gestorben. Die LZ fasst zusammen, was am Mittwoch, dem 20. September 2023, in Leipzig, Sachen und darüber hinaus wichtig ist.

Großrazzia gegen mutmaßliche Käufer*innen gefälschter Ausweise

Auf der Suche nach gefälschten Ausweisdokumenten hat die Bundespolizei am Mittwoch insgesamt zwölf Wohnungen in Sachsen und Thüringen durchkämmt, die meisten davon in Leipzig. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Leipzig richten sich gegen zwölf Personen im Alter zwischen 23 und 48 Jahren, darunter elf Männer und eine Frau. Ihnen wird die Anstiftung oder Beihilfe zum Verschaffen von falschen amtlichen Ausweisen mit Anstiftung oder Beihilfe zur Urkundenfälschung vorgeworfen.

Bei den Dokumenten soll es sich um Grenzübertrittsdokumente, Personalausweise oder Führerscheine gehandelt haben. Ein Großteil der Beschuldigten hat die afghanische Staatsbürgerschaft, außerdem befindet sich je eine deutsche, eine georgische, eine irakische und eine türkische Person unter den Verdächtigten.

Neben neun Wohnungen, die in Leipzig durchsucht wurden, war jeweils eine Wohnung in Erfurt (Thüringen), eine Wohnung in Oschatz (Sachsen) und eine Wohnung in Adorf (Sachsen) heute Ziel der Durchsuchungsmaßnahmen. Nach Informationen der LVZ fand die Razzia im Kontext der Schleuserkriminalität statt, die die Behörden in Sachsen seit Monaten stark beansprucht.

Die Bilanz der Razzia: Die Polizei stellte mehrere gefälschte Dokumente und Beweismittel wie Smartphones sicher. 160 Bundespolizist*innen waren im Einsatz.

Zwei Verletzte bei Kollisionen von Pkws, Bus und Straßenbahn in Leipzig

Unfall 1: Auto und Bus kollidieren auf der Breiten Straße

Am Mittwoch haben gleich zwei Unfälle zwischen Autos und Bus beziehungsweise Straßenbahn für Straßensperrungen und Umleitungen in Leipzig gesorgt. Zwei Personen wurden dabei verletzt.

Die erste Kollision ereignete sich am frühen Morgen gegen 7 Uhr in Reudnitz-Thonberg. Nach Angaben der Polizei wollte eine 46-jährige Frau mit ihrem VW Caddy auf der Breiten Straße illegalerweise wenden und übersah dabei vermutlich einen Linienbus, der ebenfalls Richtung Dresdner Straße unterwegs war.

Infolgedessen kollidierten Bus und VW Caddy an der Kreuzung Breite Straße/Wurzner Straße. Dabei wurde eine 39-jährige Frau verletzt, die im Linienbus saß. Sie musste laut Polizei ambulant behandelt werden. Die Frontscheibe des Busses wurde bei der Kollision beschädigt. Gegen die Fahrerin des VW Caddy wird nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt.

Stadteinwärts musste die Straßenbahnlinie 4 wegen des Unfalls ab Riebeck-/Stötteritzer Straße zeitweise mit Umleitung über die Riebeckstraße und Prager Straße fahren.

Unfall 2: Auto und Straßenbahn kollidieren auf der Prager Straße

Gegen 15 Uhr am Nachmittag kollidierten dann ein Auto und eine Straßenbahn auf der Prager Straße. Der Pkw, ein VW Golf, wurde bei dem Unfall über die Fahrbahnen geschleudert und prallte gegen einen Strommasten am Fahrbahnrand. Der Fahrer des VW Golf wurde dabei offenbar leicht verletzt, das Auto sichtlich eingebeult.

Aufgrund des Unfalls musste die Straßenbahnlinie 15 am Mittwochnachmittag ab der Haltestelle Augustusplatz stadtauswärts über diese Dresdner Straße und Riebeckstraße umgeleitet werden. Außerdem wurde ein Teil der Prager Straße stadteinwärts gesperrt, damit der Unfall aufgenommen und das Auto abgeschleppt werden konnte.

Pilot stirbt bei Absturz seines Kleinflugzeugs in Großenhain

Im sächsischen Großenhain ist am Mittwoch ein Ultraleichtflugzeug abgestürzt. Dabei kam der Pilot und einzige Insasse, ein 62-Jähriger aus der Region Meißen, ums Leben. Das Kleinflugzeug war auf eine Lagerhalle einer in Großenhain ansässigen Firma gestürzt. Zuvor hatte es ungewöhnliche Kreise über der Stadt gezogen und war im steilen Sinkflug auf das Firmengelände zugerast, berichtete ein Augenzeuge der Sächsischen Zeitung.

Kurz nach Bergung der Leiche am frühen Nachmittag war noch nicht klar, ob es sich bei in den Trümmern gefundenen Toten um einen Insassen des Flugzeugs handelte und wie viele Personen zum Zeitpunkt des Absturzes in der Maschine gesessen hatten. Im Verlauf des Nachmittags dann die Gewissheit: Der Tote war der Pilot und die einzige Person an Bord.

Die Maschine zerbrach beim Aufprall in mehrere Teile und fing Feuer. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen.

Kurz vor dritter Tarifrunde: 2.500 LEAG-Beschäftigte im Warnstreik

Etwa 2.500 Beschäftigte des Lausitzer Energiekonzerns LEAG haben am Mittwoch ihre Arbeit niedergelegt, um kurz vor Beginn der dritten Runde der Tarifverhandlungen mehr Druck zu erzeugen. Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) hatte die LEAG-Angestellten zu diesem zweiten Warnstreik in der aktuellen Tarifrunde aufgerufen.

Nach Angaben der Gewerkschaft reisten die Streikenden aus den umliegenden LEAG-Tagebauen, -Kraftwerken und -Verwaltungsstandorten mit Bussen zum Industriepark „Schwarze Pumpe“. Vor dem Haupteingang des Industrieparks hielten sie eine Kundgebung ab, auf der sie ihre Forderungen unterstrichen.

Die IGBCE fordert für die 7.200 LEAG-Beschäftigten, dass die Vergütungen auf Dauer um zwölf Prozent, mindestens jedoch um 400 Euro, in der Entgelttabelle steigen. Die Vergütungen für Auszubildende sollen überproportional erhöht werden. Außerdem soll eine zusätzliche Leistung für IGBCE-Mitglieder verhandelt werden, die eine flexible Nutzung von Zeit oder Geld ermöglicht. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen.

Die LEAG hat im Laufe der Verhandlungen bisher eine Inflationsausgleichszahlung von 1.500 Euro und eine Einmalzahlung von 8.500 Euro auf den Tisch gelegt. Die IGBCE bezeichnet die Angebote der LEAG als unvernünftig.

Am Freitag startet dann die dritte Runde der Tarifverhandlungen.

Zuletzt waren am 1. September etwa 2.000 LEAG-Angestellte in den Warnstreik getreten.

Worüber die LZ heute noch berichtet hat: Menstruationsprodukte und Mülltrennung in Leipzigs Schulen

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Speerwurf-Olympiasiegerin Ruth Fuchs ist tot

Was heute außerdem wichtig war: Die zweifache Olympiasiegerin und ehemalige PDS-Bundestagsabgeordnete Ruth Fuchs ist tot. Im Alter von 76 Jahren ist sie am frühen Mittwochmorgen im Universitätsklinikum Jena gestorben. Fuchs wurde 1946 in Egeln (Sachsen-Anhalt) geboren und wurde zwischen 1967 und 1980 insgesamt elfmal DDR-Meisterin im Speerwurf. Nach ihrer Sportkarriere saß sie für die PDS im Bundestag und im Thüringer Landtag.

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