Nach Medienberichten hat die Sächsische Staatsregierung Eckpunkte für einen schrittweisen Ausstieg aus dem Corona-Lockdown entwickelt. Dazu erklärt der sächsische Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst: „Ich begrüße, dass die Sächsische Staatsregierung nach mehrfacher Ankündigung endlich einen eigenen Plan zum Lockdown-Ausstieg vorlegen will. Die jetzt bekanntgewordenen Details lassen jedoch befürchten, dass wir weiter in einem monatelangen Dauerstillstand verharren.“

„Leider orientiert sich der Plan zum Umgang mit der Pandemie eher an einem Holzhammer als an einem  Skalpell. Zahlreiche Betriebe aus Gastronomie, Hotellerie, Kultur und die Veranstaltungswirtschaft werden die Zeit bis zu einer erlaubten Öffnung wirtschaftlich nicht überleben. Für sie ist der sächsische Öffnungsplan ein Stufenplan zum Sterben auf Raten. Unverständlich ist zudem, dass es offenbar keinerlei Perspektive für eine Rückkehr von Schülern ab Klassenstufe 5 in die Schulen gibt.

Aufgrund des Schneckentempos beim Impfen in Deutschland und insbesondere in Sachsen müssen wir in den nächsten Monaten die richtige Balance zwischen dem Pandemieschutz und der Öffnung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens finden. Dafür ist mehr erforderlich als eine reine Schließungspolitik. Eine bessere landesweite Teststrategie, eine leistungsfähige digitale Kontaktnachverfolgung und die Umsetzung wirksamer Hygienekonzepte sind eine Alternative zur Lockdown-Endlosschleife.

Zudem ist fraglich, ob allein der Inzidenzwert und die Krankenhausauslastung als Indikator für Entscheidungen ausreichen. Die Dynamik der Infektionen hängt beispielsweise auch von der Zahl der Testungen, betroffenen Altersgruppen, Mutationsgeschehen und lokaler Verbreitung ab. So nutzt Italien 21 Indikatoren, um das regionale Infektionsgeschehen umfassend abzubilden.“

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