Sachsens Ministerpräsident, Michael Kretschmer (CDU), hat Medienberichten zufolge gestern Abend in Aussicht gestellt, dass ab 8. März in Sachsen ein „Click & Meet“-Prinzip im Einzelhandel eingeführt werden soll, bei dem Kunden vorab Termine für einen Einkauf vor Ort vereinbaren.

Dazu erklärt der sächsische FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst: „Während alle anderen Bundesländer längst ‚Click & Collect‘ erlaubt hatten, war dies lange Zeit in Sachsen noch verboten. Jetzt endlich haben auch Einzelhändler im Freistaat diese Möglichkeit. Ein nächster echter Öffnungsschritt wäre nun die Ladenöffnung mit strengen Hygieneschutzkonzepten, wenn es die Inzidenz regional zulässt.

Doch stattdessen plant Sachsen offenbar ein vollkommen unpraktisches bürokratisches Monstrum, das besonders kleinere Einzelhändler überfordern würde. Große Einzelhandelsketten können sicher vergleichsweise schnell eine Online-Plattform für ein Ticketsystem zum Einkaufsbummel auf die Beine stellen.

Der kleine Einzelhändler kann das aber nicht. Eine Terminvergabe per Telefon oder E-Mail ist auch nicht realistisch zu stemmen. Fraglich ist zudem ohnehin, ob es sich die Kunden wirklich antun wollen, stundenlang mittels verschiedener Online-Systeme, E-Mails und Anrufen einen kleinen Einkaufsbummel in drei, vier Geschäften aufeinander abzustimmen.

Die Idee Kretschmers ist ein reines Placebo für einen wirklichen nächsten Öffnungsschritt. Die Begrenzung der maximalen Kundenanzahl pro Laden und ein direktes ‚Einchecken‘ beim Ladenbesuch per App für die Kontaktnachverfolgung würde eine ähnliche Sicherheit bei deutlich weniger Aufwand für alle Beteiligten bedeuten.

Falls ‚Click & Meet‘ überhaupt von den Kunden angenommen würde, wäre es für kleine Händler nur ein Wettbewerbsnachteil, da das Kosten-Nutzen-Verhältnis vollkommen schief wäre.“

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