Am morgigen 31. März wird in der Ratsversammlung der Antrag „Punkswerxxkammer sichern – selbstorganisierte Wohnungslosenhilfe unterstützen“ beschlossen. „Mit der Zustimmung kann der Rat einem einzigartigen Konzept zur selbstorgansierten Wohnungslosenhilfe aus den Kinderschuhen helfen. Seit Sommer 2018 berichten wir der Stadt Leipzig von den Nöten der durch das Hilfesystem nicht erreichten Wohnungslosen“, begründet Katharina Krefft, Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen die Initiative.

„Mit dem kollektiven Wohnangebot für Wohnungslose wird eine neue Angebotsform etabliert, die ein Bindeglied zwischen Straße und Leben in eigenem Wohnraum bildet.“

Der Eigentümer des Baugebietes westlich des Hauptbahnhofes hatte sich selbst um eine Alternative zu den bis dahin behelfsmäßig bewohnten Baracken gekümmert und den wohnungslosen Menschen, die dort lebten und sich im Verein „Punkwerxxkammer“ organisieren, eine Liegenschaft im nordöstlichen Bereich vermietet. Der Mietvertrag ist seit vergangenem Jahr ausgelaufen, der Verein aktuell nur geduldet. Zum 31. März 2021 sollte geräumt werden.

Die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke hatten gemeinsam die Initiative ergriffen, dem Verein ein Ersatzobjekt zur Verfügung zu stellen und die Form der selbstorganisierten Wohnungslosenhilfe in Leipzig anzuerkennen und zu stärken.

Juliane Nagel, Stadträtin der Linksfraktion ergänzt: „Wir begrüßen den Vorschlag der Stadt, dem Verein selbst ein leerstehendes Haus anzubieten. Wir haben die Liegenschaft gemeinsam mit Vertreter*innen des Vereines besichtigt und der Verein ist einverstanden. Damit kommen wir einen großen Schritt weiter.“

Der Verein unterstützt selbst auch andere Wohnungslose, betreibt eine Kleiderkammer, einen offenen Treff und bietet kurzfristiges Wohnungslosenasyl.

„Wir freuen uns, dass für den Verein Punkwerxxkammer nun eine konkrete Lösung gefunden ist und hoffen auf breite Zustimmung durch den Stadtrat. Dies wäre auch ein wichtiges Signal, dass das selbstorganisierte Engagement der Betroffenen, dass Hilfe zur Selbsthilfe nicht nur gewollt, sondern durch die Stadt tatkräftig unterstützt wird.“ erklären beide Stadträtinnen abschließend.

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