Seit mehr als einem Jahr leben wir mit dem Coronavirus. Kaum ein gesellschaftlicher Bereich bleibt davon unberührt. Es sind viele Frauen, die seit dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 unser System am Laufen halten. Sie gelten als „Systemerhalterinnen“ in der Krise, denn in den sogenannten systemrelevanten Bereichen, von Krankenhäusern über Kindergärten bis hin zu Schulen und dem Lebensmitteleinzelhandel, bilden sie die überwältigende Mehrheit der Beschäftigten. Auch am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) stellen sie einen Anteil von über 70 Prozent aller Beschäftigten.

Die COVID-19-Pandemie hat das Leben jedes Einzelnen beeinflusst. Übliche Unterstützungssysteme wie Kinderbetreuungseinrichtungen oder Schulen sind nicht mehr umfassend verfügbar. Die daraus erwachsenden Belastungen tragen Frauen in hohem Maße, denn nach wie vor ist ihr Alltag besonders stark geprägt von den Mehrfachaufgaben in Job, Haushalt sowie Sorgearbeit für junge und alte Familienangehörige.

Weil Frauen überproportional oft in systemrelevanten Berufen tätig sind, erhöht sich für sie – wie für ihre männlichen Kollegen – das Infektionsrisiko. Manche müssen sich neben ihrer kräftezehrenden Arbeit in der Klinik noch um das Home-Schooling ihrer Kinder oder um pflegebedürftige Angehörige kümmern. Zudem können sie als Angestellte im Gesundheitswesen, bis auf wenige Ausnahmen in administrativen Bereichen, nicht von Zuhause aus arbeiten.

Das UKL möchte aus Anlass des Internationalen Frauentags sichtbar machen, welchen großen Beitrag die Mitarbeiterinnen am UKL geleistet haben und leisten: Zum Stichtag 31. Dezember 2020 waren im gesamten Klinikum 73 Prozent der Beschäftigten Frauen, das sind insgesamt 3.883 Mitarbeiterinnen. Im pflegerischen und medizinisch-technischen Dienst beträgt der Anteil von Frauen sogar 84 Prozent, unter Ärztinnen und Ärzten 48 Prozent.

Mit dieser Verteilung liegt das UKL im bundesweiten Durchschnitt. Der Frauenanteil in Gesundheitsberufen lag laut einer Statistik der Universität Leipzig in Deutschland im Juni 2020 bei 81,8 Prozent. Internationale Daten zeigen, dass Deutschland mit dieser Verteilung nicht allein dasteht: Weltweit sind es rund 70 Prozent Frauen, die im Gesundheits- und Sozialsektor arbeiten.

Foto: Stefan Straube / UKL
Foto: Stefan Straube / UKL

„Selbstverständlich geben alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jeden Tag ihr Bestes“, sagt Prof. Christoph Josten, Medizinischer Vorstand am UKL. „Doch heute zum Weltfrauentag wollen wir uns an die Frauen in unserem Haus wenden, die mehr als zwei Drittel unserer Belegschaft ausmachen. Sie sind eine tragende Säule unserer Arbeit hier am Universitätsklinikum Leipzig, und das in einer ganz besonders anstrengenden Zeit. Dafür sind wir Ihnen zu großem Dank verpflichtet.“

Mitarbeiterinnen sind am UKL überall im Einsatz: Als Ärztinnen, Pflegerinnen, Physiotherapeutinnen direkt am Patientenbett. In der Administration, in technischen Bereichen, in der beruflichen Ausbildung. Neun von 3.883 geben ihnen stellvertretend zum diesjährigen Frauentag ein Gesicht: Die Ärztinnen Dr. Daniela Branzan, Bereichsleiterin der Gefäßchirurgie und Dr. Susanne Briest, Oberärztin der Klinik für Frauenheilkunde.

Die Kinderkrankenschwester und Zentrale Praxisanleiterin Tina Kilian und Marisa Noblet, Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Hämatologie und Internistischen Onkologie. Cindy Müller, Sozialarbeiterin / -pädagogin, Kristin Poser, stellvertretende Leiterin des Ernährungsteams / der Ernährungsambulanz, Birgit Schur, Teamleiterin der Rezeptionen, Nadine Stegner, Physiotherapeutin, und Bärbel Zimmermann, Leiterin des Sachgebiets Grünanlagen.

Sie sind täglich im Einsatz, um die Versorgung der Patienten am Universitätsklinikum an ihrem jeweiligen Arbeitsplatz sicherzustellen und zu unterstützen – so wie 3.874 andere Kolleginnen.

Erfahren Sie mehr über unsere neun Protagonistinnen auf der UKL-Webseite: https://www.uniklinikum-leipzig.de/weltfrauentag 

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