Ein Bündnis bestehend aus den Organisationen Prisma, Naturfreundejugend und Medinetz LE ruft am Samstag, dem 10.04. um 14:00 Uhr zu einer Fahrraddemo und Kundgebung unter dem Motto „Kapitalismus in den Shutdown schicken – Für eine solidarische Pause“ auf.

Die Demonstrierenden möchten mit ihrer Aktion die COVID19- und Gesundheitspolitik der Bundesregierung kritisieren, welche Profite vor Menschenleben stellt. Es braucht konsequente Maßnahmen in der Wirtschaft, um die Fallzahlen zu senken und einen solidarischen Weg für alle aus der Krise zu finden.

„Während trotz Corona weiter Autos vom Band laufen, Flugzeuge montiert werden und die
Schlachthöfe auf Hochtouren arbeiten, wird unser Privat- und Kulturleben hart eingeschränkt. Die Kontakte, die während der Arbeitszeit kein Problem zu sein scheinen, werden zu Hause rigoros beschnitten. Selbst draußen, auf den Straßen und in den Parks, wo das Ansteckungsrisiko denkbar niedrig ist, werden teils absurde Regeln polizeilich überwacht und durchgesetzt.“ so Luise Hartmann von Prisma.

Dabei ist die soziale und rassistische Schieflage unübersehbar. Das Risiko, an COVID-19 ernsthaft zu erkranken und zu sterben, tragen überproportional die Menschen, die sich nicht schützen können: Die Menschen, deren Arbeit sich nicht ins Homeoffice verlegen lässt, oder die nur begrenzten Wohnraum haben – nicht zu vergessen diejenigen, die zwangsweise in engen Sammelunterkünften untergebracht sind wie Geflüchtete oder Wohnungslose. Auch undokumentierte Personen werden nicht nur durch verstärkte Polizeipräsenz, sondern auch durch keinen gesicherten Zugang zu medizinischer Versorgung unterdrückt.

„Die gegenwärtige Coronapolitik muss grundlegend verändert werden. Deshalb fordern wir
angelehnt an den internationalen ZeroCovid Aktionstag eine mindestens drei Wochen lange, vollbezahlte wirtschaftliche Pause in allen nicht notwendigen Bereichen. Damit einher geht die Forderung nach besserer Bezahlung für Arbeit in Pflege und Lebensmittelhandel. Weiterhin braucht es die sofortige Evakuierung aller Lager an den europäischen Außengrenzen, eine dezentrale, menschengerechte Unterbringung aller Schutzsuchenden sowie wohnungslosen Menschen in Deutschland und einen sofortigen Abschiebestopp, vor allem in Pandemiezeiten.“ sagt Johanna Dechend vom Medinetz Leipzig.

Es ist Zeit, eine global gerechte Coronapolitik auf die Agenda zu rufen. Deswegen wird ein kurzer, aber wirksamer solidarischer Shutdown und eine optimale Gesundheitsversorgung für alle gefordert. Gesundheit darf nicht gegen wirtschaftliche Interessen abgewogen werden – denn Profite dürfen nicht vor Menschenleben stehen.

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