Wer sein Eigenheim bestmöglich vor Hochwasserschäden schützen möchte, kann ab sofort das kostenlose Online-Tool FLOOD.Bi zur Hochwasservorsorge nutzen. Das teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mit.

Das Planungsinstrument zur Minderung von Hochwasserschäden ist im Rahmen des EU-Projektes STRIMA II gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) entwickelt worden.

Eine vorausschauende Planung und bauliche Anpassungen können das Risiko für Hochwasserschäden an Gebäuden verringern. FLOOD.Bi unterstützt Grundstückseigentümer, Fachplaner und Architekten in Ingenieurbüros dabei. Die neue Webanwendung liefert Informationen zu den Hochwassergefahren am Standort, ermittelt potentielle Hochwasserschäden am Gebäude und zeigt die Wirkung individueller Vorsorgemöglichkeiten auf. Das Online-Tool kann zunächst für Einfamilienhäuser genutzt werden. In den kommenden Monaten soll es erweitert werden und zukünftig auch für Zwei- und Mehrfamilienhäuser bereitstehen.

Auswertungen in Deutschland und Tschechien zeigen, dass ein großer Teil der von Hochwasser geschädigten Gebäude und Infrastrukturen bereits mehrfach von einer Überflutung betroffen war und die Möglichkeiten zur Vorsorge bisher nicht ausreichend genutzt werden. Dabei kann mit den richtigen Vorsorgemaßnahmen viel gegen typische Schadensbilder an Wohngebäuden, Verkehrsinfrastrukturen und schnell reagierenden kleinen Fließgewässern getan werden.

Ziel des sächsisch-tschechischen EU-Projektes STRIMA II war es, die Schadensvorsorge bei Hochwasser und Starkniederschlägen zu verbessern und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit, insbesondere auf kommunaler Ebene, zu vertiefen. Das Projekt hatte eine Laufzeit von dreieinhalb Jahren und baut auf dem 2013 gestarteten Vorgängerprojekt STRIMA auf.

Die Kosten für STRIMA II belaufen sich auf rund 2,1 Million Euro. Sie wurden zum Großteil vom Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie anteilig vom Freistaat Sachsen getragen. Das LfULG führte als Leadpartner durch das Projekt. Projektpartner waren das IÖR, die Agentur für regionale Entwicklung in Liberec, die Jan-Evangelista-Purkyně-Universität Ústí nad Labem und die Tschechische Technische Universität in Prag.

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