Wo stehen Feuerlöscher in kommunalen Gebäuden und wann müssen sie das nächste Mal gewartet werden? Weicht der monatliche Wasserverbrauch in der Turnhalle deutlich vom sonst üblichen Bedarf ab? Welche Gebäude haben einen überdurchschnittlichen Energieverbrauch? Solche Fragen sollten mit Leichtigkeit zu beantworten sein - meint man. Tatsächlich aber bringen diese Themen die Mitarbeiter vor allem in kleinen Kommunen regelmäßig zum Achselzucken. 

Wie unterschiedlich sich die Lage in den Kommunen darstellt wurde bereits deutlich, als Mitte letzten Jahres 13 Kommunen im Landkreis aufgefordert waren ihre Jahresenergieverbräuche weiterzugeben. Sie sollten in das „Klimaschutzkonzept Landkreis Leipzig und Kommunen“ einfließen, um die Möglichkeiten zur Minderung von Treibhausgasemissionen abschätzen zu können.

Den Stand der Dinge brachte das Treffen von sechs Kommunalverwaltungen Mitte Dezember auf den Punkt, initiiert durch das Klimamanagement des Landkreises. Manche Kommunen arbeiten noch mit Papierplänen, andere haben bereits Fachsoftware im Einsatz und damit einen guten Überblick über Bestand und Verbrauch.

Alle vereint aber, dass Zeit und Personal für die Erfassungen im Gebäudemanagement knapp bemessen und analoge Altunterlagen oder Revisionspläne schwer auffindbar sind. Im Ergebnis will Falko Haak, Klimaschutzmanager im Landratsamt, dem Fokus zunächst auf den Grundlagen liegen. „Bevor die Mitarbeiter nicht in allen Rathäusern über gute digitale Systeme für alle sicherheitsrelevanten Themen verfügen, brauche ich nicht mit Investitionen zu Energieeinsparungen zu kommen“, so seine Einschätzung.

Der Austausch machte deutlich, dass bei den kommunalen Gebäuden weitere Herausforderungen anstehen, die leichter im gemeinsamen Vorgehen gelöst werden können. Dieser Impuls soll in die Lenkungsrunde Partheland aufgenommen werden, die bereits die kommunale Zusammenarbeit in anderen Arbeitsfeldern voranbringt. Unter den Teilnehmenden Kommunen konnte Borsdorf, Wurzen und Großpösna von Ihren Erfahrungen mit der Einführung digitaler Systeme berichten.

Klar ist: ohne das entsprechende Wissen zum Bestand lassen sich kaum Optimierungen durchführen. Das gilt sowohl für den Energieverbrauch in Gebäuden als auch für Anpassungsmaßnahmen auf Grünflächen oder Plätzen. Ziel für das Klimaschutzmanagement ist es, dafür Vorreiter und Nachzügler im gesamten Landkreis Leipzig zusammenzubringen.
Bereits vor dem aktuellen Anstieg der Energiepreise gab es Bestrebungen, über Energiecontrolling die Ausgaben in den Kommunen zu senken und dabei auch Gutes für die Umwelt zu tun.

Ein Pilotprojekt zwischen sächsischer Energieagentur (SAENA) und Kommunen in der Region Muldenland in 2013/14 hatte das Ziel möglichst ohne Investitionen Verbräuche zu beobachten und zu senken. Während dieses „kommunale Energiemanagement“ (www.komems.de) im Landkreis eher verhalten voran kommt, haben einige sächsische Kommunen mit Hilfe der SAENA die Digitalisierung und ihr kommunales Energiemanagement bereits vorangebracht.

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