Rund 32.000 Kinder in den sächsischen Grundschulen erhalten in dieser Woche ihre Bildungsempfehlung. Dazu führt Sabine Friedel, SPD-Bildungspolitikerin, am Montag aus: „Erst seit fünf Jahren kann man bei der Bildungsempfehlung tatsächlich von einer Empfehlung sprechen. Denn bis zur Änderung des Schulgesetzes im Jahr 2017 war die Empfehlung verbindlich und das Recht auf freie Schulwahl somit eingeschränkt.“

„Die damalige Koalition aus CDU und SPD verständigte sich darauf, dem Elternwillen mehr Gewicht zu geben. Und es hat sich gezeigt: Die Eltern entscheiden, wie erwartet, sehr verantwortungsvoll.“

„Vor der neuen Bildungsempfehlung befürchteten Kritiker einen Ansturm aufs Gymnasium. Zu Unrecht, denn der blieb aus. Im Gegenteil: Unsere zahlreichen Maßnahmen zur Stärkung der Oberschulen tragen Früchte. Während sich im Schuljahr 2018/19 rund 16 Prozent der Eltern dafür entschieden, ihr Kind trotz Gymnasialempfehlung bei einer Oberschule anzumelden, waren es im vergangenen Schuljahr 2020/21 schon 23 Prozent. Dagegen bleibt die Zahl der Gymnasialanmeldungen bei Oberschulempfehlung seit Jahren konstant und niedrig (2020/21: 4,5 Prozent).“

„Die Gründe für die Anziehungskraft der Oberschulen sind vielfältig: direkt vor Ort, kurzer Schulweg, intensive Berufsorientierung und flächendeckende Schulsozialarbeit. Viele Oberschulen werden durch binnendifferenzierten Unterricht schon heute den einzelnen Schülern besser gerecht, haben vielfältige Ganztagsangebote und arbeiten oft mit der lokalen Wirtschaft zusammen.

Nicht zuletzt besteht die Möglichkeit, im Anschluss an die Oberschule am beruflichen Gymnasium das Abitur zu erwerben und so für die Fülle des Lernstoffs ein Jahr mehr Zeit zu haben. Und schließlich gewinnt die Berufsausbildung gegenüber dem Studium gerade deutlich an Attraktivität, auch wegen der verbesserten Gehaltsentwicklung in Sachsen – ebenso ein positiver Effekt des Mindestlohns. All das macht zusammengenommen die Oberschule zu einer inzwischen sehr geschätzten Schulart.“

Hintergrund: https://www.medienservice.sachsen.de/medien/news/1037448

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