Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat den Entwurf für den nationalen Strategieplan für Deutschland am 21. Februar 2022 bei der EU-Kommission zur Genehmigung eingereicht. In diesem wird die Weichenstellung für die künftige Agrarförderung festgelegt sowie Förderschwerpunkte und -ziele defniert. Diese umfassen die Bereiche Umwelt- und Klimaschutz sowie die Entwicklung einer krisenfesten Landwirtschaft und Förderung der ländlichen Räume.

Ein Lösungsbaustein im Rahmen der neuen Förderperiode stellt hierbei die Agroforstwirtschaft dar. Sowohl Wissenschaft als auch Praxis bescheinigen ihr zahlreiche Nutzungspotentiale und langfristige positive Vorteilswirkungen für Umwelt, Biodiversität und Klima. Doch aufgrund bürokratischer Fördervorgaben droht der Agroforstwirtschaft ein Scheitern mit Ansage, sofern nicht entsprechende Korrekturen vorgenommen werden.

Dies veranlasste die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) Mitteldeutschland nun zum Handeln, indem der EUKommission ein Schreiben mit konkreten Kritikpunkten und Änderungswünschen nun vorgelegt wurde.

Daniel Fischer, Agroforst-Beauftragter der AbL Mitteldeutschland gibt dazu bekannt: „Mit dem gegenwärtigen Entwurf für den nationalen Strategieplan Deutschlands bestehen leider geringe Chancen, dass in Zukunft deutlich mehr Agroforstsysteme in der Fläche bundesweit etabliert werden. Die Agroforst-Förderprämie fällt so gering aus, dass sie nicht annäherungsweise die bei der Bewirtschaftung, Erhaltung und Pfege entstehenden Kosten von Agroforstsystemen decken wird.

Zusätzlich erschwert und behindert eine abstruse Abstandsregelung die Umsetzung von Agroforstsystemen in der Praxis. Davon sind insbesondere kleine und mittlere Betriebe sowie Bundesländer mit kleinteiliger Schlagstruktur betrofen. Trotz ihrer vielseitigen ökologischen und ökonomischen Potentiale werden potentielle Agroforstwirte somit eher ausgebremst und benachteiligt als unterstützt. Hier muss nun Abhilfe geschafen weden, zumal sich Deutschland mit Abgabe des GAP-Strategieplans zur Einhaltung bestimmter Ziele verpfichtet hat.

Viele Versäumnisse betrefen allerdings Entscheidungen der Vorgängerregierung, die es nun schleunigst zu korrigieren gilt, damit Agroforstsysteme als nachhaltiger und multifunktionaler Lösungsbaustein auch hierzulande eine Perspektive erhalten“, gibt sich der Agroforst- Beauftragte kämperisch.

Am 31.03.2022 veranstaltet die AbL ab 19:00 Uhr eine kostenlose online Fortbildung zu diesem Thema, zu der alle Interessierten recht herzlich eingeladen sind. Mehr Informationen und der Zugangslink zu dieser Veranstaltung sind abrufbar unter: https://www.abl-ev.de/initiativen/fortbildungsreihe/

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