41 sächsische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in 29 Kooperationsprojekten haben sich in einem hochkarätigen zweistufigen Auswahlverfahren des Wissenschaftsnetzwerks M-ERA.NET durchgesetzt. Sie erhalten Förderung für ihre Forschungsprojekte in den Bereichen Materialforschung, Werkstofftechnologie und Batterieforschung.

Das sächsische Wissenschaftsministerium und die Europäische Union fördern die erfolgreichen Projekte mit rund 16 Millionen Euro. Die Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von fast 40 Millionen Euro sind international aufgestellt: Sächsische Hochschulen und Forschungseinrichtungen arbeiten mit europäischen und außereuropäischen Partnern zusammen, insbesondere aus Polen, Schweden, Österreich und Tschechien aber auch aus Israel und Brasilien.

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow würdigt die erfolgreiche Beteiligung an der Förderausschreibung:

„Ich gratuliere den sächsischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu ihren erfolgreichen Projektanträgen! Sächsische Einrichtungen waren insgesamt bei der jetzt abgeschlossenen M-ERA.Net Ausschreibung überaus erfolgreich. Fast die Hälfte aller geförderten europaweiten Projekte werden mit sächsischer Beteiligung stattfinden – ein deutliches Zeichen für die Exzellenz der sächsischen Forschungslandschaft auf dem Gebiet der Material- und Batterieforschung sowohl im europäischen als auch im internationalen Vergleich“.

Auch in diesem Jahr gibt es eine Ausschreibung für europäische und internationale Forschungsprojekte im Bereich Materialwissenschaften. Forschende sächsische Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen sind aufgerufen, ihre Projektskizzen bis zum 15. Juni 2022 einzureichen.

Hintergrund:

M-ERA.NET ist ein von der Europäischen Union finanziertes Netzwerk, das 2012 etabliert wurde, um die Koordinierung europäischer Forschungsprogramme und damit verbundener Finanzierungen in Materialwissenschaften und -technik zu unterstützen und zu verbessern.

2021 startete es in seine dritte Phase. Beteiligt sind derzeit 50 öffentliche Förderorganisationen aus 36 Ländern. Inhaltliche Schwerpunkte sind Materialforschung, Werkstofftechnologien und Batterieforschung.

Das SMWK unterstützt solche Forschungspartnerschaften im Rahmen der Richtlinie EuProNet nicht nur im Bereich der Materialforschung, sondern auch in den Bereichen Biotechnologie, personalisierter Medizin und Energieforschung.

Beispiele für die erfolgreichen Projekte:

THERMOS (Tellurium-Free Thermoelectric Modules by Interface Engineering)

  • Im Projekt werden hocheffiziente thermoelektrische Module für die Festkörperkühlung und Umwandlung von Wärme in Strom entwickelt. Anwendungsfelder sind z.B. die Energiegewinnung aus Abfällen und die Kühlung von medizinischen Geräten.
  • Das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden koordiniert das Projekt in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung und Forschungspartnern aus Dänemark, Spanien und Tschechien.

InsBioration (Bio-inspired interfaces for the development of next generation degradable multi-phase materials)

  • Ein multi-disziplinäres Projektkonsortium aus Forschenden und Industrie zielt darauf ab, ein Portfolio an Technologien für die grüne Herstellung von Materialien und deren Recycling zu entwickeln und in die Massenproduktion zu überführen.
  • Koordiniert wird das Forschungsprojekt vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden, in Kooperation mit Forschungspartnern aus Deutschland, Frankreich, Rumänien, Slowenien und Finnland. Weiterhin beteiligen sich vier deutsche Industriepartner und arbeiten aktiv für eine grünere Zukunft in der Material- und Technologieentwicklung mit.

IMMENSE (Inkjet manufacturing of CCMs for PEMFC by development of catalytic inks and their deposition)

  • Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Brennstoffzellentechnologie.
  • Das Fraunhofer-Institut für Elektronische Nanosysteme koordiniert das Projekt und forscht gemeinsam mit der TU Bergakademie Freiberg und Partnern aus Spanien und Tschechien.

ModEl-FuturE (Modelling Wear of Intrinsically Self-Healing Elastomers for Reduced Particle Emission and Improved Lifetime Performance in Future e-Mobility Concepts)

  • Ziel des Projekts ist u.a. die Entwicklung von Simulations-Tools, um die Lebensdauer von Elastomerprodukten, wie z.B. Reifen von Elektroautos, besser vorhersagen zu können und diese zu optimieren. Dafür werden neue Materialkonzepte erforscht, um den Abrieb zu reduzieren sowie spezifische Prüfmethoden weiterentwickelt, um das Verschleißverhalten von Elastomermaterialien auf Werkstoffebene besser vorhersagen zu können.
  • Koordinator ist das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden in Kooperation mit der TU Dresden und Forschungspartnern aus Tschechien und Frankreich.

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