Zur neuen Coronaschutzverordnung an den sächsischen Schulen sagt Eric Buchmann, Vorsitzender des Philologenverbandes in der Region Leipzig: „An den Schulen herrscht eine große Hilfsbereitschaft. Die furchtbaren Bilder, die uns alle, Schüler wie Lehrer, jeden Tag erreichen, zeigen, wie wichtig es ist, jetzt zu den Flüchtlingen aus der Ukraine zu helfen. Viele Schulen können dabei auf Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise vor einigen Jahren zurückgreifen als sie schon einmal gezeigt haben, wie man Flüchtlinge in das Bildungssystem integriert.

Und doch stellt die aktuelle Situation viele Schulen vor große Herausforderungen. Nach der Coronapandemie, die immer noch mit hohen Krankenständen einhergeht, folgt nun bereits die zweite Krise, die an den Schulen bewältigt werden muss. Bei aller Willkommenskultur sollte daher klar sein: Die Schulen können diese Herausforderung nicht allein bewältigen. Dafür braucht es Unterstützung seitens der Politik.

Personelle Aufstockung, nicht nur mit Lehrkräften, sondern auch mit Schulpsychologen, Sozialarbeitern und Dolmetschern, ist nun dringender als je zuvor geboten. Ukrainischen Lehrkräften muss schnell und unkompliziert der Weg an unsere Schulen geebnet werden, damit sie sich insbesondere um die ukrainischen Schülerinnen und Schüler in ihrer Muttersprache kümmern können.

Unterricht ist da meistens sekundär, es geht vor allem um eine emotionale und pädagogische Betreuung nach den Strapazen der vergangenen Wochen und angesichts der anhaltenden schrecklichen Eindrücke, die uns tagtäglich aus der Ukraine erreichen.

Allen Beteiligten sollte klar sein: Wir organisieren hier keinen Schüleraustausch, sondern wir leisten einen Beitrag zur Flüchtlingskrise.“

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