Am Dienstag, dem 31.05.2022, wird Leipzig Schauplatz einer historischen Entscheidung. Am Bundesverwaltungsgericht findet der Prozess zum Bau der Autobahn A20 statt. Ein bundesweites Bündnis wird die Tage rund um die Gerichtsverhandlung mit einer Vielzahl von Protestaktionen begleiten.

Zum Auftakt findet am Sonntag, dem 29.05., eine Großdemonstration statt. Start ist am Willy-Brandt-Platz vor dem Leipziger Hauptbahnhof um 15 Uhr. Die Demonstration wird über den Innenstadtring zum Ort der Verhandlung, dem Bundesverwaltungsgericht, führen. Zudem wird eine Mahnwache auf dem Simsonplatz vom 29.05. bis zum 01.06. den Prozess begleiten. Am 31.05. wird es eine Kunstaktion zum Prozessauftakt geben.

„In einer Zeit, in der ein Tempolimit und ein Embargo für russisches Gas diskutiert werden, in der neue Berechnungen zeigen, dass bereits 2026 die 1,5 Grad-Grenze erstmals überschritten werden könnte und es sofort wirksame Maßnahmen zur Emissionsreduktion braucht, steht für uns fest: Jede neue Autobahn ist ein Skandal!“, erklärt Charlotte Huth, Pressesprecherin von Fridays For Future Leipzig.

Die A20 ist das größte Verkehrsinfrastrukturprojekt des Bundesverkehrswegeplans 2030. Die geplante Strecke macht mit über 200km Autobahn-Neubau circa 25% der geplanten Autobahnen aus. 80% der geplanten Route führen durch Moor- und Marschgebiete, welche zu den effizientesten natürlichen CO2-Speichern gehören. Das Projekt wird über 7 Milliarden Euro kosten und alleine durch den Bau Millionen Tonnen CO2 verursachen – den zukünftigen Autoverkehr noch nicht mit eingerechnet.

„Am Bundesverwaltungsgericht kann deutsche Klimageschichte geschrieben werden. Nach den tragischen Ausgängen der Verhandlungen um den Dannenröder Forst oder das rheinische Dorf Lützerath, welche jetzt letztendlich für die Autobahn A49 und die Braunkohle weichen sollen, hoffen wir darauf, dass die Justiz die Belange des Umwelt- und Klimaschutzes endlich priorisiert berücksichtigt und dieses aus der Zeit gefallene Vorhaben kippt“, so David Terhart, Pressekontakt von Extinction Rebellion.

Die planenden Organisationen, darunter der BUND, Fridays For Future, Wald statt Asphalt, Ende Gelände, Extinction Rebellion und Moor bleibt Moor, erwarten eine Vielzahl an Demonstrierenden. Anreisen aus dem gesamten Bundesgebiet sind geplant.

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