Heute hat Gleichstellungsministerin Katja Meier die Studie „Lebenslagen von lsbtiq* Personen in Sachsen“ vorgestellt. Damit erfüllt sie die von der Linksfraktion bereits 2017 erhobene Forderung (Drucksache 6/8236), eine empirische Basis für den „Landesaktionsplan zur Akzeptanz der Vielfalt von Lebensentwürfen“ zu schaffen. Dazu sagt Sarah Buddeberg, Sprecherin für Queerpolitik:

„Die Erhebung zeigt wichtige Handlungsfelder, die bei der Weiterentwicklung des Landesaktionsplans im Herbst dringend berücksichtigt werden müssen. Es fällt auf, dass gerade junge queere Menschen überdurchschnittlich stark von Armut betroffen sind. So haben in der Altersgruppe unter 25 Jahren 27 Prozent der Befragten weniger als 500 Euro Monatseinkommen, während im sächsischen Bevölkerungsdurchschnitt acht Prozent mit diesem geringen Betrag auskommen müssen.

Deutlich wird der große Handlungsbedarf im Bereich Behörden, Polizei und Justiz. Im Kontakt mit Ämtern und Beamten erleben queere Menschen oft fehlenden Respekt und sind mit ausgrenzenden Regelungen konfrontiert. Die Daten bestätigen ebenso die Befunde der Gewalterfahrungss

tudie der LAG Queeres Netzwerk Sachsen und decken schmerzhafte Benachteiligungen im Bereich Familie und Kinderwunsch auf. Alle Menschen verdienen den gleichen Respekt und Verständnis für ihre Lebenssituation. Öffentliche Institutionen müssen hier beispielhaft vorangehen. Dafür braucht es breite Sensibilisierung und geschulte Ansprechpersonen. Amtliche Regelungen müssen die vielfältigen Lebensrealitäten in Sachsen berücksichtigen.

Insgesamt belegt die Studie den großen Nachholbedarf bei der politischen Teilhabe von lsbtiq* Personen. Nur 13 Prozent der Befragten sehen sich in der sächsischen Politik repräsentiert, auch im behördlichen Handeln finden nur 18 Prozent ihr Lebensmodell abgebildet. Die Studie zeigt auch, wie wichtig Begegnungs- und Beratungsräume für queere Menschen in Sachsen sind.

Aus der lsbtiq*-Community kommen dazu viele gute Ideen, die unsere Unterstützung verdienen. Die Staatsregierung ist gefordert, ihren Beitrag zu leisten. Der Landesaktionsplan Vielfalt von 2017 muss gezielt fortgeschrieben und vor allem konkret umgesetzt werden!“

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