Der Sächsische Landtag hat in seiner heutigen Sitzung den Antrag der Koalitionsfraktionen CDU, Bündnis 90/Die Grünen und SPD mit dem Titel „Suchthilfe in Sachsen weiterentwickeln und neue Bedarfe aufgrund der Corona-Pandemie erkennen“ (Drs 7/10169) beschlossen. Ziel des Antrages ist es, die Suchthilfe in Sachsen weiterzuentwickeln, insbesondere neue Bedarfe zu erkennen und aufzunehmen.

Dazu erklärt Petra Čagalj Sejdi, Sprecherin für Suchthilfe und Drogenpolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Sächsischen Landtag: 

„Sucht ist kein Randthema. Die meisten Menschen haben entweder eigene Suchterfahrungen gemacht oder kennen Betroffene im näheren Verwandten- oder Bekanntenkreis. Sucht ist ein Thema aus der Mitte der Gesellschaft, es geht uns alle an. Und deshalb müssen wir es auch gemeinsam angehen. Wir bauen im Freistaat zwar auf eine gute Suchthilfe-Landschaft auf, doch damit auch in Zukunft eine bestmögliche Versorgung in allen Regionen Sachsens sichergestellt wird, ist eine Analyse der aktuellen Bedarfe und möglicher Veränderungen aufgrund der Corona-Pandemie notwendig.“

Im Jahr 2023 soll der 4. Drogen- und Suchtbericht der Staatsregierung vorgelegt werden. „Die letzten zweieinhalb Jahre haben uns stark gefordert und die Pandemie hat uns das Leben sehr schwer gemacht und Suchtproblematiken oft verstärkt. Die Suchthilfe steht vor vielen neuen Aufgaben. Es ist daher wichtig, dass der Bericht vor allem die Auswirkungen der Corona-Pandemie darlegen kann und dass diese Analyse in Zusammenarbeit mit den Fachkräften der Suchthilfe erfolgt. Sie können einen genauen Einblick in die realen Umstände der letzten Zeit geben“, so Petra Čagalj Sejdi.

„Im Koalitionsvertrag haben wir uns Ziele gesetzt, die wir mit diesem Antrag weiter voranbringen wollen. Wir lenken dabei zum einen den Blick vor allem auf Kinder und Eltern. Wir wollen ausreichend Eltern-Kind-Therapieplätze und müssen Kinder suchtbelasteter Eltern noch besser unterstützen. Besonders die Behandlung und Begleitung Crystal-geschädigter Säuglinge und Kinder bis zur Schulzeit muss weiter verbessert und gestärkt werden.“

„Wir dürfen aber zum anderen auch nicht vergessen, dass Alkohol immer noch die Problemdroge Nummer 1 in den Krankenhäusern und Suchtberatungsstellen in Sachsen ist. Deshalb soll der Freistaat das Nationale Gesundheitsziel ‘Alkoholkonsum reduzieren’ aktiv unterstützen. Darüber hinaus nehmen wir neue Suchtproblematiken in den Blick, zum Beispiel den deutlichen Anstieg des Mediensuchtverhaltens, vor allem unter Kindern und Jugendlichen und die Glücksspielsucht.“

Čagalj Sejdi abschließend: „Eine Sucht zerstört schnell das ganze Leben. Wir Bündnisgrüne wollen alle Hebel in Bewegung setzen, damit Menschen einen Ausweg aus ihr finden können. Die Stärkung der Suchthilfe ist ein Schlüssel dafür.“

Weitere Informationen:

Redebeitrag der Bündnisgrünen-Abgeordneten Petra Čagalj Sejdi: „Wir müssen frühzeitig und altersgerecht aufklären“

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