Am 26. August 2022, gegen 23:17 Uhr, wurde der Leipziger Polizei durch Mitarbeiter des örtlichen Wachschutzes gemeldet, dass gegen 23:10 Uhr unbekannte Täter Gegenstände gegen die Hauswand der Gemeinschaftsunterkunft in der Liliensteinstraße 15a geworfen haben, sodass diese im Bereich des Gebäudesockels leicht beschädigt wurde. Ein punktuelles Feuer wurde durch die Sicherheitsdienste festgestellt und gelöscht (Quelle: https://www.polizei.sachsen.de/de/MI_2022_91825.htm ).

Francesca Russo, Co-Vorsitzende des Migrant/-innenbeirats, äußert dazu: „Laut der Polizeiberichte wurde ein politisch-rassistischer Hintergrund nicht bestätigt. Fakt ist aber, dass einmal mehr Migrant/-innen Ziel eines Angriffs waren.

Der Angriff vom Samstag ist dabei besonders perfide, da die Brandsätze in der Nacht und an einem Wochenende geworfen wurden – also in einer Situation mit reduzierten Schutzmaßnahmen und enormem Schadenspotential für die Bewohner:innen. Hier wurde bewusst die Verletzung von Menschen in Kauf genommen.

Dieser Anschlag macht nochmals deutlich, dass Migrant/-innen in Gemeinschaftsunterkünften einer ständigen Gefahr ausgesetzt sind. Wir als Migrant/-innenbeirat fordern die dezentrale Unterbringung, welche die Migrant/-innen vor solchen Angriffen besser schützen würde.“

Mohamed Okasha, Co-Vorsitzender des Migrant/-innenbeirats, erklärt: „Der Migrant/-innenbeirat bekundet seine Solidarität mit den Bewohner/-innen der Grünauer Gemeinschaftsunterkunft, die Samstagnacht infolge eines feigen Brandanschlags bewusst in Gefahr gebracht wurden. Wir bringen allen Menschen und Familien unser Mitgefühl zum Ausdruck, die in Leipzig einen Einwanderungs- und Zufluchtsort gefunden haben. 

Migrant/-innen und Geflüchtete haben das Recht darauf, sich willkommen und geschützt zu fühlen! Gewalttätige Situationen  gegen Migrant/-innen und BIPoC-Personen sind leider kein Einzelfall in der Gegenwart von Leipzig und Sachsen. Am Abend vor den Brandsätzen wurden sechs Frauen mit Kopftüchern an einer Leipziger Straßenbahnhaltestelle von zwei Männern rassistisch beleidigt. Wir dürfen nicht zulassen, dass Intoleranz die Zukunft unserer Stadt beeinflusst, die ein offener Ort für Vielfalt und Inklusion sein muss.

Als Vertreter/-innen des Migran/-innenbeirats bekräftigen wir nachdrücklich, dass es in der Stadt keinen Platz für Hass geben darf.“

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