Im September 2022 hatte der Fachbeirat der Richtlinie „Weltoffenes Sachsen“ (WOS) erstmalig die Förderung von fünf Landesweiten Fachnetzwerken beschlossen, um Strukturen der Demokratiearbeit in Sachsen zu stärken. Die Netzwerke engagieren sich für den Abbau von gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit, darunter die Handlungsfelder Antisemitismus, Antiziganismus, Rassismus sowie Islam- und Muslimfeindlichkeit. Ein weiteres Netzwerk widmet sich speziell der Stärkung demokratischer Werte und Handlungskompetenzen.

Die beiden geförderten Träger engagieren sich bereits seit vielen Jahren im Bereich des Abbaus von antimuslimischen Rassismus und sind weitreichend vernetzt. Ab 2023 werden sich das Haus der sozialen Vielfalt und die Sozialen Dienste gemeinsam für eine sachsenweite Vernetzung von Initiativen, Vereinen und Engagierten im Bereich der Prävention von Islam- und Muslimfeindlichkeit stark machen.

Sozialministerin Petra Köpping hat heute Fördermittelbescheide in Höhe von 281.790 Euro für das gemeinsame Projekt der Projektträger Haus der sozialen Vielfalt und der Sozialen Dienste und Jugendhilfe gGmbH in Leipzig übergeben. Insgesamt läuft das gemeinsame Projekt über drei Jahre, von denen bereits jetzt die ersten beiden Jahre bewilligt werden konnten.

„Mit unserer neuen Förderung von Landesweiten Fachnetzwerken gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt für ein stärkeres Gemeinwohl und ein gemeinsames Miteinander. Das Haus der sozialen Vielfalt wird sich gemeinsam mit den Sozialen Diensten für den Abbau von Islam- und Muslimfeindlichkeit in ganz Sachsen einsetzen“, sagt Ministerin Köpping.

Staatsministerin Köpping: „Der Zusammenschluss und die Erfahrung beider Träger stellt eine hervorragende Ausgangssituation für ein Landesweites Netzwerk dar. Das Bewusstsein, dass ein gemeinsamer Weg zu einer Bündelung von Expertise und Kräften führt, zeigt die Tatkraft beider Vereine. Ich freue mich, dass das bestehende Engagement und die Erfahrung mit unserer Förderung aufgegriffen, weiterentwickelt und nachhaltig gesichert werden kann.“

Das etablierte sachsenweites Netzwerk für den Abbau von Islam- und Muslimfeindlichkeit wird Engagierte vereinen, Hilfesuchende beraten und eine Schnittstelle von Politik und Zivilgesellschaft sein, sodass ein gemeinsames Verständnis und Handlungsmöglichkeiten geschaffen wurden und weiterbearbeitet werden können.

Hintergrund:

Das Landesprogramm „Weltoffenes Sachsen“ fördert Projekte, die die demokratische Kultur und die freiheitlich demokratische Grundordnung in Sachsen stärken oder Phänomene gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit abbauen helfen. Seit diesem Jahr erfolgt die Förderung grundsätzlich in den Bereichen Landesweite Fachnetzwerke, Regionale Netzwerke, Projekte zur Demokratieförderung, Kleinprojekte und Bildungsfahrten. Über die Richtlinie können bis zu 95 Prozent der zuwendungsfähigen Angaben gefördert werden. Es stehen im Haushaltsjahr 2022 insgesamt 7,47 Millionen Euro zur Verfügung.

Landesweite Fachnetzwerke sind Projekte, welche die Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Initiativen in einem abgegrenzten Themenbereich der Demokratiearbeit zum Ziel haben. Sie wurden mit der Novellierung in 2021/22 als eigene Fördersäule in die Richtlinie „Weltoffenes Sachsen“ aufgenommen.

Die Landesweiten Fachnetzwerke entwickeln und sammeln als zentrale Stelle fachliche Expertise zu einem Thema und geben diese an Informationswillige im Freistaat Sachsen weiter. Sie bereiten Fach- und Erfahrungswissen zielgruppenspezifisch auf und stellen dessen sachsenweiten Transfer z. B. mittels einzelner Fachveranstaltungen, Veranstaltungsreihen und Publikationen sicher. Die strategische, qualitative und quantitative Weiterentwicklung des Fachnetzwerks ist ebenfalls Teil der
Projekte.

Weitere Informationen sowie die Leitfäden für Antragsteller können auf der WOS-Website https://www.weltoffenes.sachsen.de abgerufen werden.

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