Während ein Teil der mitteldeutschen Wirtschaft sich wegduckt und so tut, als sei das Erstarken einer rechtsextremistischen Partei wie der AfD geradezu gottgegeben, ist vielen Unternehmern nur zu bewusst, dass ein Sieg der AfD in den Wahlen des Jahres eine Katastrophe wäre – gerade für die Wirtschaft der ostdeutschen Länder. Nicht nur schreckt das Erstarken rechtsextremer Parteien mögliche Investoren ab. Auch der schon existierende Fachkräftemangel würde sich drastisch verschärfen. Zeit für eine klare Positionierung.

Die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland unterstützt die Initiative „Weltoffenes Thüringen“ und wird Mitglied im Verein „Wirtschaft für ein Weltoffenes Sachsen“. Das länderübergreifende Netzwerk aus Unternehmen, Gebietskörperschaften, Hochschulen und Forschungseinrichtungen betont mit dem Schritt die Bedeutung von Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit für die Zukunftsfähigkeit und Attraktivität des Standortes Mitteldeutschland.

Jung: Schulterschluss ist dringend notwendig

„Demokratie und Rechtsstaat, universelle Menschenrechte, Vielfalt und Toleranz sind unabdingbare Grundlagen unseres Zusammenlebens in der Region, in Deutschland und in Europa“, betont Burkhard Jung, 1. Vorsitzender der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und Oberbürgermeister der Stadt Leipzig. „Um diese gegen extremistische Tendenzen zu verteidigen, braucht es jetzt den gesellschaftlichen Schulterschluss von Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft.“

„Deshalb unterstützen wir als Europäische Metropolregion Mitteldeutschland die beiden Initiativen und bieten unser Netzwerk zur Entwicklung konkreter Projektideen für die Stärkung der freiheitlich-demokratischen Grundordnung an. Dazu laufen bereits Gespräche im Kreis unserer Mitglieder und mit weiteren regionalen Partnern, um gemeinsame Ideen zu entwickeln“, erläutert Antje Strom, 2. Vorsitzende der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und Leiterin der Leipziger Niederlassung der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Öffentliches Gesprächsformat geplant

„Im internationalen Wettbewerb der Regionen werden Mitteldeutschland und die hier angesiedelten Unternehmen nur als weltoffener und lebenswerter Standort mitten in einem eng verflochtenen Europa erfolgreich sein. Die vor uns liegenden Herausforderungen können nur im demokratischen und konstruktiven Wettstreit um innovative und mehrheitsfähige Lösungen bewältigt werden. Dafür stehen wir als Partner in der Region zur Verfügung“, ergänzt Bodo Rodestock, Vorstandsmitglied der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland und Vorstand Finanzen/Personal/IT der VNG AG.

Beide Initiativen werden bereits von einer Reihe von Einzelmitgliedern der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland unterstützt. Darüber hinaus plant die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland gemeinsam mit weiteren Partnern im Umfeld der Europawahl, der Landtags- und Kommunalwahlen in Thüringen sowie der Landtagswahl in Sachsen ein öffentliches Gesprächsformat zur aktuellen politischen und gesellschaftlichen Situation.

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Super Artikel: Da ich selbstverständlich für Weltoffenheit bin, bin ich selbstverständlich auch für unseren Oberbürgermeister, seine Pläne für große Industrieansiedlungen mit großflächigen Versiegelungen, und natürlich auch für das Verschwinden des Stadtgrüns in Leipzig. Man muss halt Opfer bringen…

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