Mit einer ambitionierten Forderung setzen die Beschäftigten von NoMo GmbH (Oschatz) und Regionalbus Leipzig (Deuben) ein deutliches Zeichen: einen funktionierenden ÖPNV kann es nur mit gut bezahlten Fachkräften geben. Nach einer Mitgliederbefragung in den Betrieben hat die ehrenamtliche ver.di-Tarifkommission beschlossen, mit folgenden Forderungen in die Tarifauseinandersetzung zu gehen:

1. Erhöhung der Vergütung um mindestens 650 Euro pro Monat für alle Arbeitnehmer*innen

2. Erhöhung der Auszubildendenvergütung um mindestens 400 Euro im Monat

3. Laufzeit des Vergütungstarifvertrages 12 Monate

Der zuständige ver.di Gewerkschaftssekretär Michael Sommer begründet diese Forderungen wie folgt: „Die Beschäftigten in den beiden Busunternehmen wollen für ihre gute, gesellschaftlich wichtige und körperlich wie psychisch schwere Arbeit angemessen bezahlt werden. Es herrscht der politische Wille, den ÖPNV auszubauen und zukunftsfähig zu machen. Dieser muss sich in dauerhaft wirksamen Lohnerhöhungen widerspiegeln und so die Beschäftigten für ihre Leistung honorieren.“

Ein Busfahrer der Regionalbus Leipzig GmbH ergänzt: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen nicht länger die Sponsoren eines bezahlbaren ÖPNV sein. Und sie dürfen nicht länger als Verlierer aus dem Streit zwischen Bund, Ländern und Kommunen um die Finanzierung des ÖPNV hervorgehen“.

Die Bezahlung der Beschäftigten im ÖPNV in den Landkreisen Leipzig und Nordsachsen müsse den Entwicklungen im Umfeld folgen. Durch die aktuellsten Tarifabschlüsse in Sachsen und Umgebung sei es nun wichtig, auch bei NoMo und Regionalbus Leipzig die Weichen für die Zukunft zu stellen. Mit konkurrenzfähiger Bezahlung solle die nötige Attraktivität für die dringend benötigten Fachkräfte sichergestellt werden.

Zur kurzfristigen Abfederung der gestiegenen Belastungen durch die Inflation erwarten die Beschäftigten neben der dauerhaften Lohnerhöhung auch die Ausschöpfung der vollen 3000 Euro steuerfreier Inflationsausgleichszahlung.

Hintergrundinformation:

Am 7. Dezember gab es mit dem Arbeitgeberverband LSV e.V. eine Tarifeinigung zum Rahmentarifvertrag, der neben NoMo und Regionalbus Leipzig auch für drei weitere Unternehmen gilt. Der zu verhandelnde Vergütungstarifvertrag gilt nur für die beiden Unternehmen im Leipziger Raum und läuft zum 31.12.2022 aus.

Die ersten Verhandlungsrunde findet am 6. Januar 2023 statt.

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