Ein vernünftiger Umgang mit Feuerwerk schont die Tier- und Pflanzenwelt. Darauf weist das Amt für Umweltschutz kurz vor den anstehenden Silvesterfeierlichkeiten hin.

„Beim Feuerwerken gilt: Weniger ist mehr“, appelliert Peter Wasem, Leiter des Amtes für Umweltschutz. „Wem es nicht ausreicht, sich an den Raketen und Böllern der Mitmenschen zu erfreuen, sollte zumindest versuchen, Rücksicht auf Menschen, Tiere und Pflanzen zu nehmen. Insbesondere die Belastung der Luft schießt explosionsartig in die Höhe und erreicht dabei auch in Leipzig Werte wie sonst im ganzen Jahr nicht. Den Großteil macht dabei der Feinstaub aus.“

Feinstaubpartikel können aufgrund ihrer geringen Größe und ihrer chemischen Beschaffenheit den Menschen in seiner Gesundheit schädigen. Eine vorübergehende Beeinträchtigung der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems sowie ein erhöhter Medikamentenbedarf bei Menschen mit Atemwegsproblemen zählen dabei zu den akut auftretenden Symptomen.

Peter Wasem: „In den ersten Stunden eines neuen Jahres wurden in Leipzig bereits Feinstaub-Stundenwerte mit mehr als 1.000 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft registriert. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 lag die mittlere Feinstaub-Konzentration an Leipzigs Messstationen zwischen 13 und 21 Mikrogramm pro Kubikmeter. Wie schnell die hohe Belastung nach dem Feuerwerk wieder abklingt, hängt maßgeblich vom Wetter ab. Wind und Niederschlag führen rasch zu einer Minderung, wohingegen bei trockenem, windschwachem Wetter noch über Stunden vermehrt Feinstaub in der Luft verbleibt.“

Die Knalleffekte schrecken vor allem die Tiere auf, welche erheblich gestört werden und sich über mehrere Tage durchgehend im „Fluchtmodus“ befinden. Vor allem scheue Tierarten (Vogelarten) sind betroffen. Die intensive und überdurchschnittliche Lärmbelastung belastet die Schutzgebiete und überschreitet das landschaftsverträgliche Maß.

Das betrifft allerdings nicht nur Tiere innerhalb der Schutzgebiete, sondern auch alle Tiere in den Städtischen Parks. Zudem zersetzen sich die Feuerwerkskörper in ihre einzelnen Bestandteile wie Schwarzpulver, Kunststoff, Ton, Holz, Karton und gehen in Boden, Wasser oder in den einen oder anderen Tiermagen über.

Hinzu kommt, dass zum Jahreswechsel die Notaufnahmen aufgrund von Verbrennungen, Augenverletzungen, Hörschäden gefüllt sind. Laut Umweltbundesamt erleiden jedes Jahr rund 8.000 Menschen in Deutschland Verletzungen des Innenohrs durch Silvesterfeuerwerkskörper.

Das Abbrennen pyrotechnischer Gegenstände in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen sowie besonders brandempfindlichen Gebäuden oder Anlagen ist laut Verordnung zum Sprengstoffgesetz verboten. Darüber hinaus wird es in Leipzig keine extra ausgewiesenen Verbotsflächen geben. Das klassische Silvesterfeuerwerk der Kategorie F2 darf ab dem 18. Lebensjahr vom 28. bis 31. Dezember erworben und in der Silvesternacht verwendet werden.

Die wichtigsten Informationen zu Feuerwerk an Silvester finden die Leipzigerinnen und Leipziger jetzt auf der Seite www.leipzig.de/silvester. Detaillierte Informationen und Kontaktdaten zum Thema Feuerwerk stehen auch auf dem Flyer des Amtes für Umweltschutz der Stadt Leipzig: „Feuerwerk – Muss das sein?“, der im Foyer des Technischen Rathauses und in den Bürgerämtern ausliegt.

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