Die Landesdirektion Sachsen (LDS) hat die Erweiterung des Wasserwerkes Zeißig in Hoyerswerda und die Einstellung der Trinkwassergewinnung im Wasserwerk Schwarze Pumpe genehmigt.

„Die stabile Wasserversorgung in der Lausitz ist eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben im Freistaat Sachsen. Denn so sehr wie alle den Strukturwandel und die Neuansiedlungen in dieser Region voranbringen wollen – ein Mangel an Trink- oder Brauchwasser wäre ein unüberwindbares Hemmnis für diese positiven Entwicklungen. Die LDS hat einerseits die Einstellung der Trinkwasserversorgung durch das Wasserwerk Schwarze Pumpe genehmigt.

Andererseits wird mit einer zweiten Genehmigung die Trinkwasserversorgung durch mehrere Wasserwerke – teilweise im Verbund – in der Region weiter uneingeschränkt sichergestellt. Und damit wird das große Ganze – nämlich ein Fernwasserverbundnetz in der Lausitz – wieder einen entscheidenden Schritt vorangebracht“, ordnet Regina Kraushaar, Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, die Genehmigungen ein.

Sie führt weiter aus: „Die Landesdirektion Sachsen wird bei dieser anspruchsvollen Aufgabe – neben ihrer Rolle als Genehmigungsbehörde – allen Beteiligten auch weiterhin koordinierend und beratend zur Seite stehen.“

Mit den Genehmigungen wird das Wasserwerk Schwarze Pumpe nach rund 60 Jahren die Trinkwasserversorgung beenden. Diese wird zum Teil vom dafür erweiterten Wasserwerk Zeißig in Hoyerswerda übernommen. Ein weiterer Teil wird durch mehrere Wasserwerke – unter anderem durch das Wasserwerk Tettau in Brandenburg und das Wasserwerk Boxberg in Sachsen – im Verbund abgesichert.

Seit dem Jahreswechsel ersetzt das Wasserwerk Zeißig bereits teilweise das Trinkwasser, das mit der Beendigung der Trinkwassergewinnung im Wasserwerk Schwarze Pumpe ab Februar fehlen wird. Bislang wurden im Wasserwerk Zeißig maximal 8.600 Kubikmeter Wasser pro Tag aus der Erde geholt – für die Herausforderungen der Zukunft zu wenig. Mit der Erweiterung können nun insgesamt bis zu 11.500 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag bereitgestellt werden.

Die Gründe für die Einstellung der Trinkwassereinspeisung in das öffentliche Netz durch das Wasserwerk Schwarze Pumpe sind die perspektivisch sich verschlechternde Güte des bergbaulich beeinflussten Rohwassers und der beschlossene Braunkohleausstieg der Bundesrepublik Deutschland. Das Werk wird mit Beendigung der Trinkwasseraufbereitung nur teilweise stillgelegt. Die Brauchwasserversorgung für den Industriepark Schwarze Pumpe sowie die Einleitung von Grundwasser aus dem aktiven Tagebau zur Auffrischung der umliegenden Gewässer werden fortgeführt.

In den nächsten Jahren sollen weitere Vorhaben wie der Bau von Trinkwasserleitungen, Wasserspeichern, Hochbehältern und Druckerhöhungsstationen folgen, was nach heutigem Stand eine Investitionssumme von über 200 Millionen Euro erfordern wird.

Hintergrund:

Das Wasserwerk Schwarze Pumpe war Ende der 1950er Jahre ursprünglich zur Grubenwasserbehandlung in Betrieb gegangen und lieferte, nachdem es mit einer Feinreinigungsanlage ausgerüstet wurde, ab Anfang der 1960er Jahre einen bedeutenden Beitrag zur Trinkwasserversorgung der Region rund um Weißwasser, Hoyerswerda, Spremberg und Kamenz.

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