Durch das milde Wetter im Februar und März sind die Apfelbäume in ihrer Entwicklung bereits weit fortgeschritten. Damit steigt in den nächsten Wochen mit beginnender Blüte die Gefahr von Frostschäden, welche die Ernte gefährden könnten.

Nach einem rekordmilden Februar startet auch der März mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Meteorologe Niklas Weise: „Die Natur ist derzeit je nach Region 2 bis 3 Wochen früher dran als im Mittel – das gilt auch für die Apfelbäume. Da es erst einmal mild bleibt, könnte die Blüte noch im März beginnen. Spätfröste können allerdings noch bis in den Mai hinein auftreten und für die Bäume zur Gefahr werden.“  

Frost ist für die zarten Blütenknospen gefährlich, denn sie bestehen zum Großteil aus Wasser. Frieren die Knospen oder später auch die Blüten bei etwa minus 6 Grad ein, bilden sich Eiskristalle, die die Struktur der Pflanze zerstören. Im schlimmsten Fall führen Frostschäden zu Ernteausfällen. Gleiches gilt auch für andere Obstsorten wie Birnen und Kirschen. Im Gegensatz zu den Blüten sind die Früchte deutlich robuster.

Erste Blüten oft im Südwesten Deutschlands

Der NABU meldete im vergangenen Jahr die erste Apfelblüte am 26. März in Waldkirch-Buchholz am Fuße des Schwarzwaldes. Auch 2022 kam die erste Meldung am 25. März aus der Nähe von Freiburg. Oft beginnen die Bäume entlang von Rhein und Neckar als erstes zu blühen, da dort die Durchschnittstemperatur höher und Frost seltener ist. Je weiter nach Norden und Osten sowie in höheren Lagen setzt die Blüte generell später ein. 

Blühbeginn durch Klimawandel immer früher

In den 1970er und -80er Jahren blühten die Apfelbäume erst um den 1. Mai. Seit einigen Jahren verschiebt sich das Erwachen der Bäume immer weiter nach vorne. Gleichzeitig ist die Anzahl der Tage mit Frost im Frühjahr eher gleichgeblieben. Tage mit Bodenfrost haben in den letzten Jahrzehnten in den Frühlingsmonaten März, April und Mai sogar leicht zugenommen. Daraus resultiert für die Obstbäume ein wachsendes Risiko von Spätfrostschäden. 

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