Zum Workers Memorial Day am 28.04.2024 gedenken wir Gewerkschaften weltweit der Beschäftigten, die arbeitsbedingt erkrankt oder zu Tode gekommen sind.

„Arbeit darf nicht krank machen und nicht tödlich sein. Jeder Arbeitsunfall ist einer zu viel und muss verhindert werden. Die Beschäftigten müssen wirkungsvoll vor Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten geschützt werden. Dafür sind hohe Standards beim Arbeits- und Gesundheitsschutz notwendig. Hier darf nicht gespart werden“, sagte die stellvertretende Vorsitzende des DGB Sachsen Daniela Kolbe.

Laut neuester vorliegender Zahlen der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherungen (DGUV) für die Bundesländer, habe es im Jahr 2022 in Sachsen 38.487 meldepflichtige Arbeitsunfälle (2021: 40.446) und 9.656 meldepflichtige Wegeunfälle (2021: 9.674) gegeben. Darunter 17 tödliche Arbeitsunfälle (2021: 22) und 8 tödliche Wegeunfälle (2021: 7).

In Deutschland steht der Workers Memorial Day in diesem Jahr unter dem Motto „Lass Dich nicht verbrennen, wenn die Hitze zur Qual wird“.

„Die negativen Auswirkungen des Klimawandels auf die Beschäftigten, sind längst im Arbeitsalltag angekommen. Beschäftigte, die im Freien in der sengenden Hitze und bei intensiver UV-Strahlung arbeiten müssen, sind beispielsweise auf Baustellen oder in der Landwirtschaft großen Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Der Arbeits- und Gesundheitsschutz muss entsprechend an diese Bedingungen angepasst werden“, forderte Kolbe.

Der Arbeitsschutz sei die Pflicht des Arbeitgebers und müsse deutlich gestärkt werden. „Insbesondere die systematischen Gefährdungsbeurteilungen müssen endlich in allen Betrieben zur Normalität werden. Enorm wichtige Akteure bei der Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes sind Betriebs- und Personalräte, die vor Ort über Strategien und Maßnahmen zum Schutz der Beschäftigten mitbestimmen und die Umsetzung überwachen“, so Kolbe.

Wichtig sei aber auch, die Kontrollen der Arbeitsschutzbehörden auszubauen. „Es ist wichtig, dass bei der Einhaltung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes genau hingesehen wird. Ein Laissez-Faire einzelner Arbeitgeber würde im schlimmsten Fall zu nicht reparablen Schäden bei den Beschäftigten führen. Auf diese Arbeitgeber muss mittels Kontrollen mehr Druck ausgeübt werden“, sagte Kolbe abschließend.

Am 28.04.2024, 12:00 Uhr, findet bundesweit eine Gedenkminute der Gewerkschaften statt.

Am 29.04.2024, 15:00 Uhr, lädt die IG BAU Nord-West-Sachsen zu einer Gedenkveranstaltung in der Thomaskirche zu Leipzig ein. Mit dabei sind Bernd Günther, Bezirksvorsitzender IG BAU Nord-West-Sachsen, Christian Wolff, Pfarrer a.D. der Thomaskirche zu Leipzig und Frank Tollert, Vizepräsident der Handwerkskammer zu Leipzig.  

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