Zu den Meldungen zu fehlenden Hausärzten und den zugehörigen Plänen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach erklärt Susanne Schaper, Landesvorsitzende und Gesundheitsexpertin von Die Linke Sachsen:

„Die Menschen in Sachsen haben eine gute Gesundheitsversorgung verdient. Niemand sollte für einen Hausarzttermin in den nächsten Landkreis fahren müssen. Die Bundesregierung wäre hier schon seit Jahren am Zug. Was Karl Lauterbach nun vorschlägt, lässt sich leicht zusammenfassen: Zu wenig, zu spät. Das Gesundheitssystem braucht eine radikale Reform, keine Flickschusterei. Doch statt groß zu denken, sind bei Lauterbach wichtige Ansätze wie die Gesundheitskioske rausgeflogen.

Die Linke greift im Landtag das Thema seit Jahren mit Anträgen und Anfragen auf. Die Finanzierung der Praxen muss auf solide Füße gestellt werden: Das Ende der Budgetierung ist überfällig. Darüber, ob eine Behandlung notwendig ist, darf nur der behandelnde Arzt befinden und nicht die Kassenlage der Krankenkasse. Und dass die Gebührenordnung der Ärzte seit 1982 nur kaum verändert gilt, spricht Bände.

Eine angemessene Vergütung und Finanzierung der niedergelassenen Ärzte und ihrer Praxen sind Grundvoraussetzung für bessere Arbeitsbedingungen der medizinischen Fachangestellten und wichtige Elemente der Bekämpfung des Ärzte- und Fachkräftemangels im Gesundheitssektor.

Doch auch der Freistaat darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Unser Nachbarland Thüringen macht vor, wie es gehen könnte: Wer sich dort als Hausarzt oder -ärztin im ländlichen Raum niederlassen will, kann beim Land dafür einen Zuschuss beantragen. Der ländliche Raum muss gestärkt werden, damit es attraktiv wird, sich dort als Hausarzt oder -ärztin niederzulassen.

Nahverkehr, Kulturangebote, Internetverfügbarkeit, auch das sind Faktoren bei der Fachkräftegewinnung. Es braucht mehr und schnellere Unterstützung bei der Digitalisierung, Abbau der Bürokratie und bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

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