Die IG Metall und die Arbeitgeber haben am 9. Oktober ein Verhandlungsergebnis für die ostdeutsche Stahlindustrie erzielt. Demnach steigen die Entgelte für die 8.000 Beschäftigten am 1. Januar 2026 um 1,75 Prozent. Die Ausbildungsvergütung erhöht sich überproportional um 75 Euro im Monat. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31.12.2026. „Dieses Ergebnis trägt der besonderen Situation im Stahl Rechnung“, erklärte IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Jan Otto.

Zum Paket gehört eine Verlängerung der Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, zu Werkverträgen und zur Altersteilzeit. Diese sichern unter anderem die Übernahme von Auszubildenden, die Absenkung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden mit einem teilweisen Entgeltausgleich sowie Regelungen zu Arbeitszeitkonten beziehungsweise Altersteilzeit. Dem Verhandlungsergebnis müssen noch die Tarifkommission und der IG Metall-Vorstand zustimmen.

Jan Otto, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen und Verhandlungsführer für die ostdeutsche Stahlindustrie: „Das waren zähe Verhandlungen. Wir als IG Metall haben von Anfang an Verantwortung für den Stahl in der Krise gezeigt, den Arbeitgebern fiel dies lange Zeit schwer. Am Ende haben wir ein Ergebnis durchgesetzt, das einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit für die Beschäftigten und zur Stabilisierung der Einkommen leistet. Jetzt wird die IG Metall den Druck auf die Politik noch einmal erhöhen. Die Bundesregierung muss wie versprochen endlich den Industriestrompreis einführen und die Stahlindustrie bei den Energiekosten entlasten.“

Sophie Jänicke, Tarifteam der IG Metall: „Bedauerlicherweise hat es vier Verhandlungsrunden gebraucht, bis die Arbeitgeber bereit waren, den Weg der Verantwortung in der Krise der Stahlindustrie mitzugehen. Die überdurchschnittliche Erhöhung für die Auszubildenden ist ein gutes Signal, dass die Stahlindustrie in Deutschland Zukunft hat. Dafür steht auch die Beschäftigungssicherung, die in dieser tiefen Krise von großer Bedeutung ist.“

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