Wie zahlreiche andere Städte Deutschlands war Leipzig im Jahr 1938 Schauplatz der nationalsozialistischen Novemberpogrome gegen die jüdische Bevölkerung. Das Grauen begann in den frühen Morgenstunden des 10. November 1938: Mitten in der Stadt wurden hunderte jüdische Bürgerinnen und Bürger angegriffen und verhaftet, ihre Wohnungen, Geschäfte und Betstuben gezielt zerstört. Die große Synagoge der Jüdischen Gemeinde an der Ecke Gottsched-/Zentralstraße, die am 10. September 1855 eingeweiht worden war, wurde in Brand gesteckt. 

Im Gedenken an die Opfer lädt die Stadt Leipzig für den 9. November 2025, 18 Uhr, zur Kranzniederlegung an die Gedenkstätte in der Gottschedstraße ein. Oberbürgermeister Burkhard Jung und Katrin Ikhilman, Mitglied der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig, werden Ansprachen halten. Nach dem Kaddisch-Gebet des Rabbiners Eli Dues werden am Denkmal Kränze niedergelegt und eine Schweigeminute gehalten. Musikalisch umrahmt wird die Gedenkveranstaltung durch die Violinistin Svitlana Yudelevych.

Am 11. November 2025, 18:30 Uhr, eröffnet Oberbürgermeister Burkhard Jung in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses die Ausstellung „BruchStücke – Die Novemberpogrome in Sachsen 1938“. Eine Podiumsdiskussion mit dem Historiker Daniel Ristau, Initiator der Ausstellung, Philipp Graf, Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow, und Benjamin Damm, Ariowitsch-Haus e.V., schließt sich an.

Thematisch geht es um den Umfang der Novemberpogrome in Sachsen und die Einordnung in den historischen Kontext sowie die pädagogischen Möglichkeiten, welche die Ausstellung bietet. 

Die Ausstellung ist bis zum 19. Dezember zu den Öffnungszeiten des Neuen Rathauses (Montag bis Donnerstag 7:00 – 18:00 Uhr, Freitag 7:00 – 16:00 Uhr) zu sehen.

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