Ist es vielleicht doch nicht so einfach am Felsenkeller, wie die Pläne des Bauherrn verheißen? Die SPD-Fraktion im Stadtrat jedenfalls sieht die Verkehrsprobleme für die Parkplätze und den Supermarkt gar nicht gut gelöst. Gerade die künftige Einfahrt über die Karl-Heine-Straße macht ihr Bauchschmerzen. Deswegen beantragt sie jetzt eine andere Lösung des Problems.

Für den Beginn sehen die Pläne des Investors ja vor, die Zufahrt zu den geplanten Stellplätzen an die Zschochersche Straße zu legen, dahin, wo auch die alte Zufahrt zum Felsenkeller-Gelände direkt an der Straßenbahnhaltestelle liegt. Später soll eine neue Zufahrt an der Karl-Heine-Straße rund 50 Meter westlich des Felsenkellers gebaut werden, die künftig die einzige Zufahrt zum Gelände sein soll. Für den neuen Supermarkt mit seinen maximal 800 Quadratmetern rechnet der Investor nicht mit großem Pkw-Verkehr.

Da ist die SPD-Fraktion eher skeptisch. Denn die neue Zufahrt liegt aus ihrer Sicht an einer sensiblen Stelle.

„Der geplante Nahversorger am Felsenkeller wurde in den zuständigen Gremien in den letzten Wochen intensiv diskutiert. Insbesondere die verkehrliche Erschließung erscheint uns noch nicht zufriedenstellend gelöst“, stellt die Fraktion deshalb in ihrem Antrag fest. „Wir möchten mit diesem Antrag eine Überprüfung anregen, ob mit einer gemeinsamen Ein- und Ausfahrt für Nahversorger und Stadtteilbibliothek und einer damit verbundenen Verschiebung des Einkaufsmarktes und der Stellplätze eine bessere verkehrliche Erschließung erreicht werden kann. Diese Lösung erscheint uns insbesondere für die Phase nach dem Neubau der LVB-Haltestelle in der Zschocherschen Straße akzeptabler, da hiermit eine zweite Ausfahrt in der Karl-Heine-Straße obsolet wäre und der behindertengerechte Ausbau der LVB-Haltestelle flexibler und günstiger erfolgen könnte.“

Denn wenn die neue Haltestelle barrierefrei werden soll, ist da logischerweise nicht mehr viel  Platz für eine vorher abzweigende Einfahrt. Wenn man die Zufahrt aber noch weiter nach Norden verlegt – zwischen die Stadtteilbibliothek und den geplanten Supermarkt – wäre man verkehrstechnisch außerhalb der Haltestelle.

„Auch der Gemeinschaftsgarten Annalinde könnte über diese gemeinsame Ein- und Ausfahrt erreicht werden. Die motorisierten Benutzer der Stadtteilbibliothek wiederum könnten die Stellplätze mitnutzen“, findet die SPD-Fraktion. Und warnt vor der Lösung in der Karl-Heine-Straße: „Die Karl-Heine-Straße ist im Übrigen empfohlener Schulweg für die Schülerinnen und Schüler der Erich-Zeigner- und der Fanny-Hensel-Schule aus dem Bildhauerviertel.“

Der Beschlussvorschlag, der dann logischerweise ein paar Planungen und Investitionen der Stadt selbst zur Folge hätte, lautet dann so: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die verkehrliche Erschließung des geplanten Nahversorgers am Felsenkeller hinsichtlich einer gemeinsamen Ein- und Ausfahrt für Nahversorger und Stadtteilbibliothek von der Zschocherschen Straße zu prüfen und abzuändern mit dem Ziel, dass die geplante Ein- und Ausfahrt für alle Verkehrsteilnehmer ausschließlich in der Zschocherschen Straße auch nach dem Neubau der LVB-Haltestelle erfolgt.“

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