In den vergangenen Jahren hat insbesondere der Stadtbezirksbeirat Leipzig-Altwest dafür gesorgt, dass die Verkehrsprobleme rund um den Lindenauer Markt im Stadtrat thematisiert wurden und die Verwaltung beauftragt wurde, Lösungen zu finden. Lösungen, die den Markt vor allem vom motorisierten Verkehr entlasten. Die Europäische Mobilitätswoche nutzt der Stadtbezirksbeirat nun, um direkt auf dem Markt die Vorzüge eines Platzes ohne Autos zu zeigen.

Die Europäische Mobilitätswoche ist eine Kampagne der Europäischen Kommission. Am Lindenauer Markt lädt deswegen vom 18. bis zum 22. September der Stadtbezirksbeirat Altwest zu einem vielfältigen Programm ein, um auf die Vorzüge eines für Autos gesperrten Lindenauer Marktes hinzuweisen.

Die Aktion nimmt einen einstimmigen Stadtratsbeschluss vom März 2017 auf. Das Lindenauer Stadtteilzentrum soll so mehr Lebensqualität gewinnen und in Leipzig den europäischen Trend aufnehmen, den Autoverkehr in Innenstädten und Stadtteilzentren zurückzudrängen – etwa so wie in Vorbildstädten wie Oslo, Paris, Kopenhagen, Helsinki, Ljubljana, Wien.

Neben Schulen aus Altwest beteiligt sich der Lindenauer Stadtteilverein. Vor allem sollen aber die Lindenauerinnen und Lindenauer ihren Platz in Beschlag nehmen. Dafür wird die Nordostseite des Marktes für den Autoverkehr gesperrt. Händler und Cafés haben angekündigt, den freiwerdenden Platz mit Straßencafés zu beleben. Ebenfalls für den Autoverkehr gesperrt wird die Durchfahrt von der Götzstraße zum Lindenauer Markt vor dem Café Olea.

„Weit überwiegend kommen die Menschen zu Fuß zum Lindenauer Markt. Sie werden aber durch die wenigen Autos an den Rand gedrängt“, nennt Volker Holzendorf, für Bündnis 90/Die Grünen im Stadtbezirksbeirat Altwest aktiv, einen wichtigen Aspekt, warum die Stadtverwaltung eine Umgestaltung des Lindenauer Marktes 2019 vornehmen will.

Eric Buchmann, für die CDU im SBB Altwest, ergänzt: „Uns freut, dass auch die Marktinnenfläche umgestaltet wird, und so die Aufenthaltsqualität verbessert wird. So erhoffen wir uns auch ein Ende der nächtlichen Ruhestörungen für die Anwohnerinnen und Anwohner am Lindenauer Markt.“

Thomas Naumann, der für Die Linke im Stadtbezirksbeirat sitzt, weist vor allem auf die Straßenbahnnutzer hin: „Durch den Wegfall des Autoverkehrs kann der Bahnsteig der stadtauswärtigen Straßenbahnhaltestelle verbreitert werden, sodass den Fahrgästen mehr Komfort gegeben werden kann.“

Christoph Jabs, für die SPD im SBB Altwest, ergänzt: „Gerade für Senioren ist der Gehweg vor dem Drogeriemarkt viel zu eng. Den Gehweg zu verbreitern ist ein Anliegen für uns, weswegen wir jetzt schon mal zeigen wollen, auf was sich die Lindenauer freuen können.“

Am Samstag, 22. September, sind deswegen alle Lindenauerinnen und Lindenauer zu einem vom SBB Altwest organisierten Fest eingeladen. Neben internationaler Musik werden eine Hüpfburg für die Kinder, ein Zuckerwattestand und ein Smoothierad vor Ort sein.

Zudem wird Stefan Geiss, Abteilungsleiter West vom Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, am Samstag den weiteren Zeitplan zur Umgestaltung des Lindenauer Marktes vorstellen.

Die gesamte Woche wird durch das Marktforschungsinstitut conoscope begleitet.

Der besondere Tipp: Am Samstag, 22. September, gibt es ab 10 Uhr ein politisches Sit-in des SBB Altwest auf dem Lindenauer Markt.

Das Programm zum autofreien Lindenauer Markt.

Den wirklich wirksamen Umbau des Lindenauer Marktes soll es erst ab 2020 geben

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