Man sieht es der Stützmauer an der Parthenstraße nicht an. Aber schon seit 2018 mahnt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau, dass die Standfestigkeit der Mauer nicht mehr gegeben ist. Sie müsse dringend saniert werden. Und das soll noch ab diesem Jahr geschehen. Das Verkehrs- und Tiefbauamt der Stadt Leipzig plant die Instandsetzung des Bauwerkes für 720.000 Euro – beginnend im September.

„Die vorhandene Verkehrsanlage einschließlich Absturzsicherung wird den verkehrlichen Anforderungen hinsichtlich Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit nicht mehr gerecht. Bei der zuletzt 2018 durchgeführten Bauwerksprüfung nach DIN 1076 wurden am Bauwerk erhebliche Schäden festgestellt und der Bauzustand mit der Note 3,0 bewertet“, meldet das Baudezernat dazu an.

Und was man der Mauer auch nicht ansieht: Wie alt sie schon ist. „Die Ufermauer entlang der Parthenstraße wurde als Natursteinmauer monolithisch errichtet. Der Errichtungszeitpunkt des Stützbauwerkes liegt um 1890. Der Wandschaft der Schwergewichtsmauer wurde mit großformatigem Zyklopenmauerwerk ausgeführt. Die Abdeckung des Wandkopfes erfolgte mit massiven Sandsteinplatten. Auf dem Bauwerk befindet sich als Absturzsicherung zur Gehbahn ein schmiedeeisernes historisches Füllstabgeländer, welches substanziell stark geschädigt ist, sodass Standsicherheit, Dauerhaftigkeit und Verkehrssicherheit nur eingeschränkt gewährleistet sind“, so das Baudezernat.

„Das Bauwerk befindet sich seiner Nutzungsdauer entsprechend in einem ungenügend substanziellen Zustand. An den Wandschaftflächen sind Durchfeuchtungen und Abwitterungen sowie in deren Folge Ausblühungen und Auskristallisationen vorhanden. Das massive Bauwerk wurde mit Werksteinen aus natürlichen Steinbruchvorkommen der Umgebung von Leipzig errichtet. Das Natursteinmauerwerk ist verfugt und partiell verputzt. Das Fugenmaterial ist teilweise stark verwittert, zeigt zu geringe Festigkeiten bzw. fehlt gänzlich an der Fugenoberfläche. Diese Schäden häufen sich im Fußbereich der Mauer. Die Dauerhaftigkeit ist aufgrund der vorher aufgezählten Mängel nicht gegeben.“

Und auch das teilweise ausgebrochene Gesims, die schadhafte Absturzsicherung und die Fehlstellen und Unebenheiten im Gehweg schränken die Verkehrssicherheit ein.

Was dann das Baudezernat zu der Feststellung bringt: „Das gesamte Schadensausmaß erfordert nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine dringende Beseitigung der vorhandenen Mängel durch Umbau und Instandsetzung. Die angrenzende Straßenentwässerung mit insgesamt 4 Straßenabläufen in diesem Bereich ist seit langer Zeit nicht mehr funktionstüchtig. Die Straßenabläufe bestehen in alter Bauweise aus Ziegelmauerwerk, sind deshalb infolge der vorhandenen Baumstandorte stark verwurzelt, teilweise gekippt und können das anfallende Oberflächenwasser nicht abführen. Daher ist der rückseitige Hinterfüllbereich der Stützwand stets dem Einfluss von Staunässe ausgesetzt.“

Also sind ab September eine komplette Instandsetzung des Natursteinmauerwerks, die Erneuerung des Geländers nach historischem Vorbild sowie die Herstellung einer Abdichtung und Drainage im Hinterfüllbereich der Stützwand vorgesehen.

Und auch die Bäume an der Parthenstraße sind betroffen. „Die Baumstandorte werden komplett mit Pflanzgruben entsprechend den Empfehlungen für Baumpflanzungen (FLL) wiederhergestellt und neue Bäume werden gepflanzt.“

Im Zuge der Baumaßnahme werden auch die Lampen der Stadtbeleuchtung abgebaut und durch neue Lampen ersetzt.

Die Baumaßnahme soll nach den Sommerferien im September 2020 beginnen. Die geschätzte Bauzeit beträgt fünf Monate und endet voraussichtlich Ende Januar 2021. Während der Bauzeit kommt es dann folglich auch zu größeren Umleitungen um die Parthenstraße.

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