Das wird heftig und wird für geraume Weile zum Umwege-Parcours für Radfahrer/-innen. Ab Montag, 26. Juli, beginnen auf der Hans-Driesch-Straße im Zentrum-Nordwest Umbauarbeiten, um östlich der Landauer Brücke die Verkehrssicherheit insbesondere für Fußgänger und Radfahrer zu erhöhen. Dort hilft derzeit eine Sperrfläche Fußgängern und Radfahrern, leidlich über die extrem stark befahrene Hans-Driesch-Straße zu kommen.

Aber die Sperrfläche ist – gerade bei viele Radfahrenden – ziemlich eng bemessen, während gerade in Tagesspitzenzeiten bis zu über 1.000 Kfz in hoher Geschwindigkeit vorüberbrettern.In der Stadtratsvorlage für die 400.000 Euro teure Maßnahme steht: „Die derzeit vorhandenen Querungshilfe östlich der Landauer Brücke wird durch Radfahrer und Fußgänger stark frequentiert. Insbesondere wird die Fahrbahn von Schülern, die u. a. im Olympiastützpunkt Leipzig trainieren, genutzt. Es wurde eine Verkehrsstärke im Querschnitt von > 1.000 Kfz/h im Zuge der Hans-Driesch-Straße / Am Sportforum ermittelt, somit ist eine Querungsanlage in Form einer Lichtsignalanlage notwendig. Grundsätzlich kann durch die Installation einer Fußgängerlichtsignalanlage (FSA) von einer Erhöhung der Verkehrssicherheit, insbesondere für Fußgänger und beeinträchtigte Personengruppen, ausgegangen werden.“

Nun soll die vorhandene Sperrfläche zu einer Verkehrsinsel ausgebaut werden. Zudem werden eine Fußgängerampel installiert und die Aufstellflächen umgestaltet. Auch ist vorgesehen, die bisherige Radverkehrsführung anzupassen, schreibt das Verkehrs- und Tiefbauamt, was nach der Karte vor allem die Wegführung auf der Nordseite zum Elsterradweg betrifft. Und betont: Die bisherige Querungshilfe auf der Hans-Driesch-Straße östlich der Landauer Brücke ist stark frequentiert und wird insbesondere von Schülerinnen und Schülern des Olympiastützpunktes genutzt. Damit dieser Schulweg sicher gewährleistet wird, soll hier künftig eine Fußgängerampel den Übergang erleichtern.

Planzeichnung für die neue Fußgängerampel am Elsterradweg. Karte: Stadt Leipzig
Planzeichnung für die neue Fußgängerampel am Elsterradweg. Karte: Stadt Leipzig

„Die Verkehrszählung im Jahr 2015 ergab für den anstehenden Baubereich eine Verkehrsbelegung von 29.029 Kfz/24 h. In der Frühspitzenstunde wurden aus Richtung Osten (Am Sportforum) 891 Kfz/h und aus Richtung Westen (Cottaweg) 1.319 Kfz/h ermittelt. In der Nachmittagsspitzenstunde ändert sich die Flutrichtung und es wurden aus Richtung Osten (Am Sportforum) 1.391 Kfz/h und aus Richtung Westen (Cottaweg) 892 Kfz/h gezählt. Gegenüber der Verkehrserhebung des Jahres 2015 wird ein leichter Rückgang des Verkehrsaufkommens auf 27.420 Kfz/24 h für das Jahr 2030 prognostiziert“, heißt es in der Vorlage.

Die Umbauten werden unter halbseitiger Sperrung in zwei Bauphasen ausgeführt, damit die Hans-Driesch-Straße sowie die Straße Am Sportforum durchgehend befahren werden können. Eine Baustellenampel steuert den Verkehr wechselseitig an der Engstelle vorbei. Die geplante Baumaßnahme umfasst den Bereich ab der Landauer Brücke (östliche Seite) bis ca. 80 m von der Landauer Brücke in Richtung Osten. Die Arbeiten sollen im Oktober 2021 abgeschlossen sein.

Sperrung des Elsterradweges

Ebenfalls ab 26. Juli wird der Elsterradweg im Bereich zwischen der Landauer Brücke und der Zeppelinbrücke gesperrt, damit hier eine Hochdruck-Gasleitung verlegt werden kann. Das ist der komplette Bereich am Sportforum. Die Arbeiten dauern rund drei Wochen.

Der Radverkehr in Richtung Halle wird in dieser Zeit über die Jahnallee, den Cottaweg auf die Hans-Driesch-Straße umgeleitet, so das VTA. In Richtung Leipzig werden Radfahrerinnen und Radfahrer über die Straße Am Sportforum und die Jahnallee geführt, die Umleitung ist jeweils ausgeschildert, betont das VTA.

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Es gibt 5 Kommentare

cx, das freut mich aber, dass Sie Paris erwähnen. Den Place d’Ètoile radial zu queren, ist ja schon fast ein Muss. War das nicht sogar einmal eine Filmszene? Aber generell sind die französischen Autofahrer – in Paris oder in der Province – um Lichtjahre entspannter als die Leipziger solche. Solange man den Autofahrer nicht zum Bremsen nötigt, kann man überall die Straße queren. Auch im echten Paris. Da wird auch keine Lücke bösartig zugefahren wie im falschen und kleinen Paris.

In Paris kann man super auf dem schmalen Fußweg an einem Tischchen sitzen und Kaffee trinken. Die Autofahrer schaffen es, im cm-Abstand vorbeizufahren, ohne aggressiv zu wirken. Und Fußgänger können ohne zu gucken kurz auf die Straße tapern. Alle wissen Bescheid und gehen nett miteinander um.

Die Leipziger Autofahrer fahren hingegen so, wie wenn sie mit einer aus dem Beifahrerfenster ausgestreckter Machete das Latte-Glas durchschneiden wöllten. Kein Wunder, dass die Leipziger Freisitzler aufbegehren…

Ich hoffe ja, dass auf der anderen Seite der Brücke dann auch mal eine Verkehrsinsel “Querungshilfe” kommt, denn dort ist es genauso schwierig rüber zu kommen.

Persönlich habe ich da zwar weniger Probleme, auch zu Hauptverkehrszeiten, aber ich hatte auch keine Angst in Paris den Place d Étoile zu Fuß zu überqueren.
Andere Menschen sind da sicher weniger waghalsig, und oft schon veranlasste das die Autofahrer zu Stinkefingern und lautem Gehupe..:D

Soweit ich weiß / es verstanden habe, ist mit “Sperrfläche” die Erhebung in der Mitte der Straße gemeint, die ich bisher als Verkehrsinsel wahrgenommen hatte, da ich dort bequem abwarten konnte bis die nächste Lücke kommt und ich weiter queren konnte. Ein Vorgang, der bisher insgesamt nie mehr als 5-30 s gebraucht hat, da irgendwann immer eine Lücke war oder jemand Lichtzeichen gab und wartete.

Im letzten Artikel dazu, ich denke das könnte letztes Jahr gewesen sein, gab es auch rege Diskussion zur Sinnhaftigkeit der Ampel an dieser Stelle. War durch Ellen nicht eine Skizze entstanden, aus der ersichtlich ist, dass die genannten Schüler theoretisch gar nicht diese Strecke laufen werden, weil ihre Schule weiter stadteinwärts ist?

Ist mit “Sperrfläche” dieses Rechteckmuster auf dem Foto gemeint? Das sieht eher nach Parkplätzen aus,und ich meine auch, dass da normalerweise auch die Blechkisten herumstanden.

Ich bin aber – auch wegen der Querungsgefahr – schon seit Jahren nicht mehr dort gewesen, da verschwimmt meine Erinnerung. Ich bin deshalb auch woanderslang gejoggt.

Aber wäre ich einer von diesen Leipziger Autofahrern, würde ich mich da auf so ein Rechteck draufstellen, denn das sieht nicht nach Sperrung aus.

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