Normalerweise veranlassen Baustellen die Stadtverwaltung selten zu außergewöhnlicher Kommunikation. Eine kurze Info über bevorstehende Sperrungen und Einschränkungen, später noch eine kurze Info, dass die Arbeiten abgeschlossen sind. Doch die Partys auf der Karli-Baustelle sorgen dafür, dass sich das Ordnungsamt mahnend zu Wort meldet.
„Der Bauablauf wird seit Wochen durch die Partynächte mit all ihren Begleiterscheinungen beeinträchtigt“, beschwert sich die Behörde kurz vorm Wochenende per Pressemitteilung. „Immer wieder müssen zunächst die Baustelle aufgeräumt, Müll eingesammelt und Fäkalien entsorgt werden, bevor die tägliche Arbeit beginnen kann.“
Am vergangenen Freitagabend war die Partynacht offenbar besonders intensiv. Mehrere Gewerbetreibende hatten ein Straßenfest organisiert. Sie wollten damit auch ausgleichen, dass ihnen durch die Bauarbeiten wichtige Einnahmen entgehen. Der offizielle Teil der Party war 22 Uhr beendet, doch hunderte Menschen belagerten bis in die frühen Morgenstunden die zugänglichen und abgesperrten Teile der Karli.
Das Ordnungsamt sieht nicht nur die dadurch verursachten Bauverzögerungen kritisch, sondern warnt auch vor Verletzungen: „Das unerlaubte Betreten während der Partys kann zu einer erhöhten Unfallgefahr und schweren Verletzungen führen. Unter anderem durch Schutt, ausgehobene Gruben und freigelegte Leitungen besteht eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit der sich unbefugt dort aufhaltenden Personen.“
Ordnungsgelder drohen aber nicht nur jenen, die Baustellen betreten, sondern auch den Gewerbetreibenden, wenn diese nicht die „Sondernutzungserlaubnis“ für Stände im Straßenbereich haben. Das Ordnungsamt kündigt an, ab diesem Wochenende verstärkt zu kontrollieren. Unterstützung soll es dabei von der Polizeidirektion Leipzig und der Bereitschaftspolizei Sachsen erhalten.
In der Karl-Liebknecht-Straße werden neben den Straßenbahngleisen und Oberleitungen auch die Radwege und die Fahrbahnen erneuert. Außerdem werden die Gas-, Wasser- und Fernwärmeleitungen saniert.
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Es gibt 9 Kommentare
Da ich jetzt abends öfter durch die Karli radelte, ist mir auch aufgefallen, wie schnell die Baustelle zur Begegnungsstätte wurde – wie groß also das Bedürfnis nach – auch kostengünstigem – Zusammensein ist. Das wäre doch mal ein Anlass für gemeinsames Nachdenken von Verwaltung, Initiativen und …
Sebastian, es hat keinen Sinn, sich inhaltlich mit den Ergüssen des Herrn Thurm auseinanderzusetzen. Egal zu welchem Thema, wenn der Knopf gedrückt wird, geht das Schnäbelchen auf und die Phrasen fließen. Wir können von Glück reden, dass sein Wirkungskreis auf diese Kommentare beschränkt ist. Wenn er wirkliche Macht hätte …
Deshalb, geehrte L-IZende, gebt ihm die Kolumne!
P.S.: Diese “Normalisierung” von menschenverachtenden Aussagen, die ich nur beim häßlichen Namen nenne, sollte unterbleiben, diese Person entlarvt sich damit nur weiter selbst.
Warum sie nun plötzlich “Genozid” oder “Faschismus” projiziert, wo ich doch einfach nur gespiegelt habe? Die eigene “reingewaschene” Stichel- und Stänkerrhetorik, die nur handzahm und sachlich verpackt ist nicht als Anlaß für die “Asymmetrie” erkennend?
Tja, bei Rechten gilt eben weiterhin: Every accusation is a confession… Kann mensch nicht oft genug wiederholen…
Das Jammerwesen ist “genervt” und projiziert wieder fleißig. Ich spiegele einfach weiter…
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Weshalb ich bei Intoleranz und rechter Stänkerei nun plötzlich tolerant und “normal” sein sollte, bleibt ein Rätsel und in den Fatasmen des Namensvetters vergraben.
Ich habe auch keinen Bock mehr auf dessen Stänkereien und nervige Exklusionsgedanken.
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Sebastian Thurm
Hallo Herr Thurm,
Sie schrieben an anderer Stelle, dass Sie schon einen Therapieplatz hätten. Ich finde das ein etwas zu sensibles Thema um damit zu spaßen, aber bei diesem einen Aspekt hätte ich eine ernst gemeinte Rückfrage:
> “Schonmal daran gedacht, daß ich einfach nur dessen eigenen Muster und Maschen spiegele?”
Ja habe ich, aber ich glaube das ist Unsinn. Wir schreiben in grundverschiedenen Mustern. Meine Frage wäre: würde es Sie stören oder eher gar nicht stören, wenn ich Ihren Stil / Ihre Muster mal für ein paar Nachrichten adaptiere?
Grundsätzlich glaube ich übrigens, daß die Allgemeinheit ein bisschen genervt ist von der persönlichen Nabelschau. Bei den Kommentarthemen hier geht es um Verkehr, das Gendern oder von mir aus Schulstruktur. Sie haben das alles auf das Niveau von Genozid und Faschismus, was ich völlig asymmetrisch finde. Da ist nichts lediglich gespiegelt.
Ach ja, falls das Wesen wieder über meinen “scharfen” Tom zu jammern gedenkt: Schonmal daran gedacht, daß ich einfach nur dessen eigenen Muster und Maschen spiegele?
Motto bei rechten Umtrieben: Every accusation is a confession. 😉
Kein Bock nochmal soviel zu schreiben und die Verlogenheit, Faktenaversion und Stänkereiaffinität dieser Namenvetter-Person nochmal aufzuführen, deswegen hier nur die Kopie meines Postskriptums aus dem SZ-Kommentar zu “Görlitz”:
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Die Jammerrhetorik ist schon ein wenig schärfer geworden, das Zwangsverhalten kickt da richtig hart…
Erst lärmte die Tram nur, dann fing sie an zu rumpeln, jetzt rumpelt und *[heult] sie schon…
Trotzdem sind die Bahnen weiterhin um LICHTJAHRE leiser, sauberer und fünffach effizienter als der intrinsich ineffiziente, extrem gesundheits- und sozialschädigende und ressourcenintensive KFZ-Stinkerverkehr.
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Es ist nur noch eine Frage der Zeit, da kommt das “Sebastian”-Wesen BESTIMMT noch auf die Idee, daß die Bahnen “schreien” würden. 😀
Alter uff, wie verspult und getriggert muß wesen sein! :DD
Das Wesen ist und bleibt eine peinliche Witzfigur, dessen fast Stänkeranekdoten maximal zur flachen Belustigung dienen.
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Ach ja, von wegen *[braunschneeflockiger] Jammerei, weil zurecht zum Schweigen aufgefordert: Mi mimi miii, mi mimi miii, mi mimi mihihi, mihi mihi miii! (ZPS-Chor-Assoziation intendiert, da das Wesen höchstwahrscheinlich auch *[einigen “Inhalten”] dieser Faschistensekte hinterherrrennt)
”
Zitat Ende. 😀
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Sebastian Thurm
Das Problem beim Nutzen der Außenbereich-Gastronomie der Karli waren weniger die Autos (von lauten Posern abgesehen), die nun aktuell nicht fahren, sondern die rumpelnde, heulende Straßenbahn, wenn sie vorbeifuhr. Deswegen wählte Herr Dienberg für sein Videostatement über Verkehrslärm eine Phase, in der gerade keine Bahn an ihm vorbeifuhr, und die feiernden jungen Leute den Bereich der Baustelle, der gerade frei von GLEISEN ist.
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Ich hab mich auch gefragt, wo die komischen Erwartungen herkommen. Etwas illegales zu machen und eine Baustelle zu betreten, ja gut, wahrscheinlich kein größeres Ärgernis. Passiert ständig ohne größere Folgen. Dass sich kein Anwohner über Lärm spät in der Nacht beschwert, dass sich der Müll von selbst entsorgt, dass man irgendwann mal aufs Klo muss, wenn man dort abhängt und isst und trinkt, dass die dort befindlichen Hinterhöfe sich gerade gegen Pinkeltourismus abschirmen… Das scheint mir alles weltfremd zu sein und wenig vorhersehbar…
Und richtig gut, zum Beispiel bei Instagram, sind die “dann zieht doch weg” Argumente.
Dass Baustellen in halbwegs belebten Straßen auch als Aufenthaltsraum genutzt werden ist nicht neu. Das war auch 2014 in der Wurzner Straße so und auch 2015/16 in der Eisenbahnstraße. Mittlerweile leben mehr Menschen in Leipzig und die Freiräume werden immer weniger. Da kommt eine solche Sondersituation sehr gelegen. Immerhin kann man hier den gesamten Straßenraum ungestört autofrei erleben.
Die Besonderheit in der KarLi dürfte sein, dass auch kommerziell die Baustelle als Partymeile vermarktet wird.
Erstaunlich in diesem Kontext ist, dass man erwartet hat, dass die Leute dann um 22Uhr wieder gehen. Etwas arg realitätsfern.