Flohmärkte grassieren in Leipzig. Es vergeht kaum ein Wochenende, an dem nicht irgendwo einer stattfindet. Mal am Festgelände, mal auf der Agra, mal an der Feinkost und immer wieder auch an der Pferderennbahn im Scheibenholz. So auch am 18. und 19. Oktober. Mit allen Begleitumständen, die hier auch schon in der Vergangenheit beobachtet wurden. Der Rennbahnweg war wieder zugeparkt auf voller Länge. Trotz der aufgestellten Halteverbotsschilder der Stadt. Als würden solche Schilder niemanden wirklich interessieren.
Dabei standen sie zum ersten Mal da. Denn mit einer Petition hat es Thomas Gentsch schon thematisiert, welche Konflikte die parkenden Autos am Clara-Zetkin-Park verursachen.
Und auch sehr genau beschrieben, was da abgeht: „An Tagen mit Flohmarktveranstaltungen herrschen an der Pferderennbahn chaotische Zustände, hervorgerufen durch rücksichtslos und ordnungswidrig parkende KFZ-Besitzer. Autos werden auf Grünflächen oder Fußwegen abgestellt, Durchfahrten blockiert sowie Beschilderungen und Straßenmarkierungen missachtet. Verbleibende Durchfahrtbreiten für Feuerwehr und Rettungsdienste dürften fraglich sein.

Die Situation unterhalb der Brücke an der Rennbahn ist durch mehrere sich kreuzende Fuß- und Radwegeverbindungen generell unübersichtlich. Unrechtmäßig abgestellte KFZ erhöhen die Unfallgefahr deutlich, es kam in der Vergangenheit wiederholt zu gefährlichen Situationen und Beinahe-Zusammenstößen.
Der Schutz der Grünflächen ist leider auch an ‚normalen Tagen‘ notwendig, da auch dann oft KFZ einfach auf diesen abgestellt werden und die bereits jetzt vorhandenen Schäden sich immer weiter ausweiten. Auch hier werden die vor einiger Zeit aufgestellten Halteverbotsschilder systematisch ignoriert.“
Die Stadt hat inzwischen reagiert. Davon zeugen die Halteverbotsschilder, die dort seit dem 18. Oktober das Halten und Parken untersagen. Nur sah es an diesem Wochenende wieder genau so aus wie gehabt: „Trotz komplett augeschildertem HALTE!-verbot (was der Stadt auch sicherlich Kosten verursacht hat), ist alles, komplett alles bis in die Parkwege hinein zugeparkt“, schreibt uns ein Leser und hat auch gleich die schönen Herbstlichtbilder mitgeschickt, die den Zustand am Rennbahnweg zeigen.
„Ordnungsamt o.ä. – Fehlanzeige, scheinbar ist diese Situation den Stadtoberen völlig egal, oder die Kfz-Lobby hat alles unter Kontrolle. Die Stimmung ist wohl: ‚Hey, ich mache, was ich will, Konsequenzen brauche ich ja nicht zu fürchten, hier in Sucksen.‘ Es bleibt Fassungslosigkeit.“
Vielleicht aber lässt sich das Problem mit einem einfachen Halteverbot nicht lösen. Denn Flohmärkte leben eigentlich davon, dass die Händler oft aus der ganzen Region anreisen und ihre Ware im Auto transportieren. Wohin also mit dem Auto, wenn man die Ware ausgeladen hat?
Ganz offensichtlich ist der Platz an der Rennbahn in dieser Hinsicht völlig ungeeignet für Flohmärkte, weil er schlicht die logistischen Grundbedingungen nicht bieten kann und der Konflikt mit den Parkbesuchern, die zu Fuß und mit Rad unterwegs sind, offensichtlich ist.
Eigentlich gibt es genügend andere etablierte Orte in Leipzig, um Flohmärkte zu veranstalten. Sie müssen nicht an der Rennbahn stattfinden. Das Thema dürfte auch im Stadtrat wieder auftauchen. Gerade deshalb, weil das Instrument eines Halteverbots so gar nicht zu funktionieren scheint.
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Es gibt 17 Kommentare
Als Jogi Gauck vor Jahren eine “glückssüchtige Gesellschaft” befundet hatte, hatte er, lieber “Christian”, Ihre Sicht quasi vorweggenommen? “Durst nach Brot und Spielen einer Gesellschaft, deren Befriedigung bisweilen seltsame oder absurde Blüten treibt” artikulieren Sie, und mich schubbert ein wenig vor soviel Moral. Denn was bewendet solch ein moralischer Impetus? Außer eigener, womöglich wohliger Freude, etwa auf “Spiele” verzichten zu können? Ich bitte Sie!
Abstrahieren wir noch einmal die Halteverbotsbeschilderungsaktion vom 18../19.10. auf dem Rennbahnweg auf ihre Essenz: es sollte damit vermeintlich Ewiggestrigen Mores gelehrt werden. Und zwar schlagartig und mit gewisser Heimtücke. Wem nützt so ein Vorgehen? Genau: Niemandem.
Aber klar, man könnte künftig noch einen draufsetzen: Die Firmen “Topcar” und “Autologistik” – was für schöne Namen doch heutzutage Abschleppdienste führen – in Trab zu setzen, um “Elektro-Elli”, die ihren Krause-Duo neuester Generation für den nächsten manischen Flohmarkt-Besuch (wieso wüten Flohmärkte eigentlich angeblich?) nicht missen möchte, hilflos in der Rennbahn-Pampa steckenbleiben zu lassen.
Dieser Gesellschaft wird ein strengere Regelbefolgung genauso wenig aufhelfen wie weitere Regeln. Ebenso nützen dieser Gesellschaft auch diejenigen nicht, die es immer wieder mit Aufbauschen von Neben- und Abseitigkeiten versuchen. Der Rennbahnweg ist keine Problemzone dieser Großstadt Leipzig. So sehr sich “Thomas_2” das auch einbilden mag, mit oder ohne Flohmarkt, mit oder ohne Pferderennen.
Neulich auf dem Marktplatz bei Tage: ein rasender E-Scooter mit zwei doofen Jugendlichen nietet eine rüstige Rentnerin um: Beckenbruch, Schenkelhalsbruch. Ich könnte nun nach Restriktionen aller Art rufen. Für den Kampf um das Gute und gegen das Böse, ist letzteres doch leider mitten unter uns. Ich mache das selbstverständlich nicht.
Es käme auf gesellschaftliche Gegenseitigkeit an. Aber die können wir uns nicht herbeizaubern, und wir sollten auch nicht glauben, daß es bis neulich noch Rücksicht gegeben hätte und nun neuerdings Selbstgerechtigkeit drohte oder leider Einzug hielte. Und um diejenigen, die sich in Pose werfen, um etwa Zeichen zu setzen, oder derlei mehr, werde ich einen sehr großen Bogen machen; Distinktionsgewinne einzustreichen wird mir immer sehr fremd bleiben.
@Christian
“Ich frage mich ernsthaft, wohin wir als Gesellschaft steuern, wenn wir selbst unsere eigenen Regeln missachten – und Selbstgerechtigkeit an die Stelle von Rücksicht setzen.”
Eine sehr gute Frage, nur das diese Einstellung nicht von der Wahl der Mobilität abhängig ist.
@baschti
” In Zeiten klammer Stadtkassen wäre das doch sehr sehr leicht und schnell verdientes Geld.”
Da wäre noch mehr zu verdienen am Morgen auf der KarLi.
Urs,
abseits vom Hin und Her um das Halteverbot, das dort ausgeschildert war, geht es mir auch um etwas Grundsätzlicheres – dem Durst nach Brot und Spielen einer Gesellschaft, deren Befriedigung bisweilen seltsame oder absurde Blüten treibt.
Wenn Sie allen Ernstes meinen, der Flohmarkt an der Rennbahn solle auch dazu dienen, Sofas und ähnliche Möbelstücke unters Volk zu bringen – und deshalb müsse es möglich sein, mit jedem erdenklichen motorisierten Gefährt bis direkt ans Sofa heranzufahren –, dann sage ich klar:
Für einen solchen Zweck ist diese Veranstaltung an diesem Ort schlicht ungeeignet!
Ein Flohmarkt ist ursprünglich eine Veranstaltung, auf der man kleinere Dinge des Alltags für ein paar Taler weitergibt – etwas, das man sich in die Tasche steckt und zu Fuß nach Hause trägt.
Wer Sofas verkaufen oder kaufen will, braucht dafür schlicht ein anderes Format und eine andere Location.
Ich finde es problematisch, dass es heute offenbar als selbstverständlich gilt, zu jedem Event mit dem Auto vorfahren zu können – und dass sogar noch Parkplätze als Pflicht angesehen werden.
Müsste hier nicht der gesunde Menschenverstand einsetzen und erkennen, dass eine große Ansammlung von Radfahrern und Fußgängern schlicht unvereinbar ist mit permanentem Parksuchverkehr?
Von jenen, die gleich auf Grünflächen ausweichen, ganz zu schweigen.
Ich frage mich ernsthaft, wohin wir als Gesellschaft steuern, wenn wir selbst unsere eigenen Regeln missachten – und Selbstgerechtigkeit an die Stelle von Rücksicht setzen.
Hallo Thomas_2,
Ich kann Ihr Argument schon nachvollziehen. Man kann nicht auf der einen Seite nach dem strikten Einhalten unserer Regeln und Werte pochen, und auf der anderen Seite bei bestimmten Themen großzügig über die Missachtung der Regeln hinwegsehen. Allerdings sehe ich das Thema bei Urs nicht, sondern eher bei Vertretern von “Leitkultur und Stadtbild”.
Was mir hier aber mal wieder auffällt: Es wird teilweise auf die strikte Einhaltung der REGELN (!!) und Schilder für Autos gepocht von Leuten, die bei anderen Themen ganz deutlich die “Lasst sie doch mal machen” Schiene fahren. Die selektive Brille sitzt bei jedem woanders.
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Es gibt sehr viele Leute, die rote Ampeln völlig ignorieren (zehn Minuten Südplatz, egal ob mit oder ohne Baustelle genügen), und das mit eigener Gefahrenabschätzung begründen können (“kommt doch nix”), und es gibt eben auch viele Leute, die im Artikel und der Petition nicht nachvollziehen können, woher plötzlich die Gefahr am Rennbahnweg kommen soll.
Würden da keine Verbotsschilder stehen, deren Einhaltung man zum Glück (für die eigene Linie) dann einfordern kann, ich könnte wetten: es gäbe Leute, die würden sie herbeiwünschen, damit das eigene Weltbild bedient wird. Es ist nicht so, dass nur wegen der Schilder argumentiert wird; es geht schon auch um die persönliche Linie, zu denen die Schilder einfach nur gut passen.
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Ich denke, dem Vorschlag von cx in einem anderem Artikel könnten sich viele Leute anschließen. Einseitig Parken Aufmarkieren, die andere Seite verbieten lassen, und schon ist ein Kompromiss für diese “Sackgasse mit öffentlichem Interesse” gefunden. Anders als er würde ich noch weitergehen, und die Wohnmobile explizit zulassen, vielleicht auf 5-8 extragroßen Plätzen.
Boah Urs, Ihr Ernst?
Alle Rechten setzen doch immer auf Law & Order. Also wenn es um die Anderen geht. Beim Auto bzw. wenn sie selbst was falsch machen, komischerweise nicht. Sehr entlarvend!
Im Übrigen: Es ist nicht links, sich um Recht und Ordnung und um die Umwelt zu sorgen! Wer sowas sagt, hat im besten Fall einfach nur eine sehr begrenzte Weltsicht.
Wenn ich ein regelmäßiger, mit dem Auto kilometerweit zum Rennbahnweg anreisender Flohmarktbesucher wäre, der zum Beispiel ein antikes Sofa zu erwerben trachtet, nie im Leben hätte ich das Halteverbot, das es zuvor nie gab, beachtet. Fein, könnte man denken, die Ordnungswidrigkeitsgebühren werden mich eines Besseren belehren! Denn: Recht und Ordnung durchsetzen, auch wenn es nur um Brüskierung und Destruktion geht, derlei dünkt sich heute links. Es ist aber das Gegenteil davon. Und die, die angesichts Verarmung einerseits und Ultrareichen andererseits, zumal wegrutschender und neuerdings auch nach Rüstungsaufträgen lechzender Industrie, glauben, daß ihre Zeit als Autohasser nun gerade am Rennbahnweg gekommen sei, denn dort wäre ja Gefahr aber sowas von im Verzug, mögen in sich gehen und voller Scham schweigen.
Einfach zur Veranstaltung die Rennbahn im Osten / NO öffnen. Der Rennbahnplatz wäre ein exzellenter Parkplatz. Hätte auch den Vorteil dass man selbst beim Pferderennen die totgequälten Viecher schneller entsorgen könnte. Win Win oder in der Fachsprache Hü und Hott.
Was mich immer wundert? In Zeiten klammer Stadtkassen wäre das doch sehr sehr leicht und schnell verdientes Geld. Grob überschlagen 550m Rennbahnweg, aller 8 Meter ein Auto, beidseitig, macht ca. 130 Autos. Mal 35 Euro Bußgeld, 4550 Euro.
Und das ganze aller 2, 3 Stunden?
Zunächst einmal: wenn Halteverbot ist, dann sollte es auch befolgt und kontrolliert werden – sonst ist es lächerlich.
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Wenn der Flohmarkt dort so bliebt sein sollte, könnte man der Veranstalter doch ein Veranstaltungskonzept erarbeiten, das für alle Anforderungen und Sicherheitsmaßnahmen ausreichend Platz vorhält?
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Es ist ja nicht so, daß im Park dort zu wenig Raum für Tapeziertische ist – es geht ja nur um Parkmöglichkeiten für Händler und Besucher, die vernünftig ausgeschildert werden müssten – an der Karl-Tauchnitzstrasse, etc pp.
Ganz nüchtern: ich sehe auf einem Foto jede Menge parkende Pkw, welche sich in einem Halteverbot befinden.
Der Grund für das Verbot spielt keine Rolle, werter Urs, wie auch bei vielen anderen Ge- und Verboten im Straßenverkehr.
Auch wenn man das nicht schön findet.
Es zeigt wie so oft die Auffassung der Gesellschaft, dass Gesetze und Regeln, die wir uns im Abendland selbst gegeben haben, und auf die wir ja so stolz sind, von einem Großteil der Menschen ignoriert werden. Die Gesellschaft verlottert. Selbst vor Gemeingut gibt es keinen Respekt mehr.
Flohmarkt hin und her, schöne Sache.
Aber ich gebe dem aufbrausenden Morrigan zumindest in dem Punkt recht, dass man Veranstaltungen für die Belustigung der Gesellschaft nur dort durchführen kann, wo es ein sinnvoller Rahmen hergibt.
Es handelt sich um eine Sackgasse, bei dem vor allem Parksuchverkehr erheblich stört, vor allem bei der Menge an bequemen Zeitgenossen.
Da Grünanlagen mittlerweile von vielen dieser Pkw-Besitzer zu -selbstverständlich vorhanden sein müssenden- Parkplätzen gezählt werden, muss man entweder den Pkw-Verkehr stark regulieren, oder einen anderen Ort für diesen Flohmarkt finden, wenn dieser – wie argumentiert – ja nur mit Pkw funktioniert. Wenn es ohne Pkw geht, dann muss den Geboten – wie beschildert – gefolgt werden.
Warum nicht den ganzen Rennbahnweg sperren, und dort entlang der Rennbahn Buden aufstellen?
Diskutieren kann man ja immer.
ABER: Es bestand ein Halteverbot, das hat man als Autofahrer zu beachten. Oder beachten wir jetzt alle nur die Verkehrszeichen, die wir als sinnvoll erachten?
Und wenn es eine Beschilderung gibt, muss diese auch durchgesetzt werden.
Hallo Morrigan,
Ich habe niemanden beleidigt.
“blockierende und hochgradig störende Autos”
Und genau das sehen wir beide an der Stelle einfach unterschiedlich. Ich bin oft in der Gegend zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs. Da ist nie etwas blockiert, sieht man von einem ausparkenden Auto mal ab. Immer kommt man da durch. Hochgradig störend? Beim Flanieren? Wir haben unterschiedliche Lebensrealitäten, mal als ganz subjektive Feststellung.
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Autos sollen nicht auf Grünflächen stehen,unter anderem dort gebe ich thomas absolut recht. Ich sehe auch, dass dort Verbotsschilder stehen, aber genau das stört mich an den Zuständen im Bild am Meisten. Ausgerechnet bei einer Veranstaltung soll dort niemand parken, auch nicht einseitig. Das ist Quatsch. Wo an der Rennbahn gibt es Bezahlparkplätze, die angeblich als Alternative taugen könnten?
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Die anderen Kategorien lasse ich mal beiseite. Die sind im Austausch, zum Beispiel über Stadtpolitik, völlig untauglich.
Waren denn beide Straßenränder des Rennbahnwegs mit Halteverbotsschildern versehen worden, lieber Autor? Und wie konnte man eigentlich darauf kommen, daß diese seltsamen temporären Verbote ernsthaft befolgt werden würden? Wer bitte ist ernstlich gefährdet? Thomas Gentsch? Der reparaturbefürftige Straßenrand? Was für ein aufgeplustertes “Drama”! Sich links dünkende Zeitgenossen (m/w/d) fallen leider allzu leicht auf abseitige Nebennebennebenthemen rein.
Ich halte diesen Artikel leider für nicht sonderlich gelungen.
Die Fotos zeigen in der Tat nicht, wo das Problem eigentlich ist. Der Ton ist recht unsachlich und auch gleich den ganzen Flohmarkt in Frage zu stellen, scheint mir ziemlich überzogen.
Hingegen erscheinen mir das Problem an sich und die in der Petition vorgeschlagenen Lösungsmöglichkeiten eigentlich nachvollziehbar.
Ich persönlich hab kein Verständnis für die, die mit ihrem Auto einfach Fuß- und Radwege blockieren, genausowenig für ein Parken auf der Wiese (beides im Artikel nicht sichtbar, auf anderen Fotos aber durchaus, siehe verlinkte Seiten). Sollte doch irgendwie selbstverständlich sein.
Und, eben an Renntagen und bei anderen Veranstaltungen funktioniert alles viel entspannter, wenn nicht auch noch Parksuchverkehr durch das Gedränge will.
Der Flohmarkt selbst ist sehr beliebt und mit einem sinnvollen Verkehrskonzept überhaupt kein Problem.
Ach ja, noch eine Sache: Ich habe jetzt erst erkannt, dass das mit der “KFZ-Lobby” und dem “Sucksen” Zitate sind. Also hat Herr Julke auch nur das wiedergegeben, was aufmerksame und von der Überprivilegisierung von Autofahrern frustrierte Beobachter geschildert haben. Trotzdem sollte man Leute, die die Not und die Realität erkennen und benennen, nicht abwerten und beleidigen.
Auch ist es korrekt, dass es genügend alternative Flächen für Flohmärkte gibt. Beispiel wären die Fläche vor der Festwiese am Stadion oder das (zum Glück) noch existierende Kleinmessegelände, welches sogar aufgeteilt werden kann, um Ab- und Aufladen zu ermöglichen.
Morrigan
Hallo Sebastian,
Sie liegen schlichtweg falsch, denn an dieser Stelle herrscht klar und eindeutig Haltverbot, um Umweltzerstörung, übermäßigen Verschleiß an Oberbau und Material und eindeutige Sicherheits- und Mobilitätsbeeinträchtigungen durch blockierende und hochgradig störende Autos zu vermeiden. Es sind sogar noch schemenhaft Sperrflächenmarkierungen zu erkennen!
Und auch Ihre Behauptung, es würden keine Autos auf den Grünflächen stehen, wurde bereits durch die Beobachtungen im Artikel klar widerlegt. Also bitte nicht auch noch lügen, danke.
Also wird es höchste Zeit, dass das Ordnungsamt konsequent durchgreift und die widerrechtlich parkenden Autos einfach abschleppen lässt, am besten verbunden mit saftigen Strafen für die überprivilegierten Automenschen, die sich zu bequem sind, ein paar hundert Meter zu Fuß zurückzulegen. Wer parken möchte, kann sich nun wirklich auch auf die regulären und bewirtschafteten (O nein! Gebühren!! Wo kommen wir da denn hin!!!) Parkflächen stellen und ein paar hunder Meter gehen, auch die Alten und die im Gehen Beeinträchtigten. Das ist auch gut für die Gesundheit und die persönliche Mobilität dieser Gruppen. Verkehrshindernisse sind da für das zum und vom Flohmarkt Flanieren hinderlich, und man kann auch buchstäblich aufatmen, wenn die störenden Autos endlich entgültig dort weg wären.
Die traurige Realität verzerrende Carbrain-Defaultism-Relativierungen sind hier einfach fehl am Platze, affektive Rhetorik- und Spaltungsversuche nicht notwendig, und erst recht keine implizit persönlichen Abwertungen und Beleidigungen des Autors, und vor allem kein Victim-Blaming.
Das sollten Sie schon besser wissen und können, wo Sie doch behaupten, Sie würden als “rechts” beschimpft werden, was angeblich nicht stimmen würde. Nur dann sollten Sie auch bei den Fakten bleiben und nicht in “rechts” zu lesende Tiraden verfallen. Ein “Diesel-Dieter” hält sich manchmal auch für “links”, wenn es der Bequemlichkeit dient. Das würde dann aber bei den ansonsten sehr sachlichen Beiträgen von Ihnen nicht passen. 😉
Damit ist eigentlich schon alles gesagt.
Ich wünsche Ihnen trotzdem einen schönen Abend.
Morrigan
„Ordnungsamt o.ä. – Fehlanzeige, scheinbar ist diese Situation den Stadtoberen völlig egal, oder die Kfz-Lobby hat alles unter Kontrolle. Die Stimmung ist wohl: ‚Hey, ich mache, was ich will, Konsequenzen brauche ich ja nicht zu fürchten, hier in Sucksen.‘ Es bleibt Fassungslosigkeit.“
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Es gibt Leute, denen möchte man Hilfe anbieten. Auf den Bildern ist völlig erkennbar, dass alle Verkehrsteilnehmer, auch die Schwachen *Träne wegwisch*, durchkommen. Wenn da jemand ein Problem mit seiner Umgebung hat, Stichwort “Sucksen”, oder mit der Realität, Stichwort “beherrscht durch die KFZ-Lobby”, braucht das doch nicht zum Problem der Stadtgesellschaft werden, indem am Besten der Flohmarkt dort weggewünscht wird.
Der Ort ist wunderbar geeignet für einen Flohmarkt, ich war da schon oft. Die gefährlichen Situationen, die dort herbeigeschrieben werden, hinterlassen beim Lesen einige Fragezeichen. Wie soll beim (zwangsläufig) langsamen Wenden der Autos unterhalb der Brücke etwas Gefährliches geschehen? Anders als oben direkt am Brückenkopf, wo tatsächlich waghalsige Bremsmanöver unter dem ein oder anderen Radfahrer geschehen, ist die Asphaltfläche einsehbar und weitläufig. Und wer nicht ortskundig ist: Die Autos stehen wie auf den Bildern zu sehen am Wegesrand, nicht auf der “Grünfläche”.